Wer bin ich ? ...2
#1
Moin, moin,

mir scheint, so ein Spielchen hatten wir lange nicht, oder?

Mir ist am Freitag Abend ein Bänzeldreher zugelaufen, der - was seine Herkunft angeht - vom Verkäufer mit einer netten aber wohl falschen Geschichte angeboten gewesen war.
Ob seiner wirklichen Herkunft habe ich eine Vermutung. Aber vielleicht wisst Ihr es besser?

Hier also mein virtueller Advents-Kranz mit einem Bildchen, anstatt einer Kerze pro Tag ...
   

Mal schauen, wie lange es dauert.

Tscfhüß, Matthias
Stapelbüttel von einem ganzen Haufen Quatsch
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#2
Matthias M,'index.php?page=Thread&postID=196715#post196715 schrieb:Ob seiner wirklichen Herkunft habe ich eine Vermutung. Aber vielleicht wisst Ihr es besser?

Die Mischung aus deutscher ("Kanal") und englischer ("Level") Beschriftung hat man oft bei Geräten japanischer Herkunft, die unter deutscher Vertriebsflagge (z.B. von irgendeinem Versandhaus) angeboten wurden.

Und die Instrumente scheinen recht klein zu sein. Ein tragbares Gerät? Aber davon gibt's ja in Stereo gar nicht so viele.
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#3
Moin, moin,

"klein"? Ja! "Zwei"? Sieht so aus. "Kanal", "Level"? Scheint so. "tragbar"? Eine Telefunken M5 ist es jedenfalls nicht. "Flagge"? Das ist das Problem ...
Vielleicht hilft Euch das weiter:
   

Tschüß, Matthias
Stapelbüttel von einem ganzen Haufen Quatsch
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#4
Moin, moin,

keine Idee?

Das Zählwerk (untere Scheibe) setzt sich unterdeckels in einem Riemen fort.

   

Der endet in etwas (obere Scheibe), was bei Philips der Antriebsmotor eines Groß-Spulers sein könnte.
Hier nicht. Aber bedeutet das: "kein Philips"? Oder nur "kein Groß-Spuler"? Oder etwa "kein Antriebsmotor"?

Also, was bin ich ... er sie es ... ?

Tschüß, Matthias
Stapelbüttel von einem ganzen Haufen Quatsch
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#5
Was mich bei deinem Ursprungsbeitrag als erstes irritiert hat, war nicht das fotografische Detail des mir unbekannten Gerätes, sondern das merkwürdige, wohl dem Mittelalter entstammende Wort "Bänzeldreher"! Das hab ich ja noch nie gehört. Gibt es das überhaupt? Im alltäglichen Sprachgebrauch sicher nicht, sonst hätte ich es mit meinen 63 Lenzen schon mal gehört.

Aber davon abgesehen habe ich keine Ahnung, was du uns hier zeigst. Ein paar Hinweise werden da wohl noch kommen müssen! Wink

LG Holgi
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#6
hannoholgi,'index.php?page=Thread&postID=196772#post196772 schrieb:"Bänzeldreher"! Das hab ich ja noch nie gehört. Gibt es das überhaupt?

Also "Bänzle" scheint's zu geben, da spuckt Google einige Treffer aus, und es heißt (wenig überraschenderweise) wohl "Band". Allerdings ist das wohl weniger Hamburger Platt, als irgendwo im Südwesten herkünftig, Schwabenländle oder gar Deutschschweiz. Versteckter Hinweis? Würde aber so gar nicht zu dem optischen Eindruck passen.
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#7
timo,'index.php?page=Thread&postID=196773#post196773 schrieb:Würde aber so gar nicht zu dem optischen Eindruck passen.
Also ehrlich gesägt, einen wirklichen optischen "Eindruck" habe ich jetzt noch nicht wirklich. Ich bin gespannt auf die weitere Entwicklung.
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#8
timo,'index.php?page=Thread&postID=196773#post196773 schrieb:Also "Bänzle" scheint's zu geben ... oder gar Deutschschweiz.
Nein. Dann hieße es "Bänzli".

Gruß, Anselm
Früher war mehr UHER. Cool Meine UHER-Erinnerungen
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#9
Das einzige was mich bislang an Philips erinnert, ist das Blech in dem Schalterpaket rechts von der Zählwerks-Unteransicht, aber das ist ziemlich mager. Der Rest wirkt nicht so richtig philipsoid.
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#10
Was für mein Empfinden eigentlich nicht zusammenpasst, ist das Zählwerk mit Rädchen statt Rückstellknopf und die beiden Zeigerinstrumente. Einmal frühe, einmal späte 1960er Jahre.

Es sei denn, es handelt sich um ein batteriebetriebenes Gerät (das meinte ich eigentlich auch mit "tragbar"). Dann wären zumindest Zeigerinstrumente statt eines magischen Auges wieder erklärbar.

Unter dem Strich bliebe also:

- Vermutlich Transistorgerät mit Batteriebetrieb
- Vermutlich gebaut vor 1965 (dafür spricht auch die Form- und Farbgebung)
- Stereo
- Im Ausland (Japan, England?) produziert, aber für den Vertrieb hierzulande teilweise "eingedeutscht"

Hilft mir aber nicht weiter, so ein Gerät kenne ich nicht.

Die Frage ist auch: Ist es überhaupt ein Tonbandgerät im geläufigen Sinne (also "open reel"), oder irgendein frühes Kassettensystem?
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#11
timo,'index.php?page=Thread&postID=196816#post196816 schrieb:- Vermutlich Transistorgerät mit Batteriebetrieb
Da macht mir das Foto von dem Zählwerkantrieb in Post #4 allerdings Bauchschmerzen. Man erkennt ein solides Metall- (Druckguss?) Chassis, ein überdimensioniertes Lager und sorgfältig zu Kabelbäumen gebundene Verdrahtung. Bei einem Batteriegerät habe ich all das zusammen noch nie gesehen!
Ich tappe weiterhin im Dunkeln... ?(
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#12
Stimmt, hatte ich gar nicht wahrgenommen. Ich nehme den Batteriebetrieb wieder zurück. Aber das wirft dann meine anfänglichen Bedenken aus Beitrag 10 erneut auf.
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#13
Moin, moin,

die telefonisch gemeldete Telefunken M12 ist es jedenfalls nicht.

Ihr habt das Zählwerk, den unterdeckeligen Antrieb gesehen und hier zeige ich das obere Pendant, das nicht nur die Aufgabe hat, das Zählwerk zum Zählen zu bringen.

   

Und da jedes Ding zwei Seiten hat, gibt es auch hier eine linke Seite.

   

Eindeutig?

Tschüß, Matthias
Stapelbüttel von einem ganzen Haufen Quatsch
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#14
Hallo Leute,

Matthias wäre nicht Matthias, wenn er uns mit einem plastifizierten Henkelmännlein unterhalten würde. Die Bandumlenkrollen erinnern mich stark an Phonorex oder Ferrophon, allerdings sind die Instrumente dafür wiederrum eigentlich zu neuzeitlich denn Phonorex und Ferrophon sind ja doch schon etwas älter. Irgendetwas aus dem Loewe-Dunstkreis könnte es vielleicht aber doch sein...

Gruß
P.
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#15
Hallo,
das ist ja eine schöne Nuss die uns Matthias zum knacken gegeben hat.

Ich fasse zusammen:
- Das Gehäuse scheint aus massiven Metall zu sein und ist mindestens 2-Farbig lackiert.
- Das Zählwerk erinnert an Telefunken, wobei der Lupen-Effekt mir da unbekannt ist.
- Es ist kein Zeit-Zählwerk oder Bandlängen-Zählwerk (es sei denn es zählt in vollen Minuten und 10tel Minuten am 3.Ring bzw. in vollen Metern), technisch wäre es durch den Abgriff an der Umlenkrolle möglich.
- Die Verdrahtung erscheint durch die gebundenen Kabelbäume hochwertig (Studio-Gerät?)
- Die beiden Umlenkrollen und Hebel lassen ein Gerät vermuten das mit Wickeln (Spulen) >= 22cm arbeitet.
- Das Gerät arbeitet mit Senkel.
- Das Material auf dem Foto der Innen-ansicht zur Zählwerksführung erscheint hochwertig.
- Die Anzeige-Instrumente passen irgendwie nicht.

Mich haben die Umlenkrollen an alte Tonbandgeräte aus der DDR erinnert, das Zählwerk an Tesla. Die Verkabelung könnte ebenfalls Ost-Block sein.
Aber die anscheinende Qualität der Materialien auf der Innenaufnahme hat mich davon abgebracht.
Obwohl, die MTL19 aus der DDR hat z.B. Papst Motoren drin.

Könnte es eine mir unbekannte Saba sein?
Denke Nein
Die Versiegelung der Schrauben hat einen Grauton. Doch eher Philips?

Ich weiß es nicht.

Viele Grüße
Volkmar
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#16
Hallo Matthias!

Ist es vielleicht eine SANDER & JANZEN Studiomaschine, die in der DDR gebaut wurde?

Obwohl - - - die beiden mickrigen Instrumente sprächen gegen ein Studiogerät...

Gruß
Wolfgang
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#17
Ich rätsele mit, kann den Argumenten folgen, weiß aber auch nicht weiter...

Gruß
Stefan
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#18
Womöchlich isses eine Eigenbaumaschine, dann können wir bis zum Sankt-Nimmerleinstag raten... Sad X(
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#19
So etwas fieses würde Matthias aber nicht machen.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#20
niels,'index.php?page=Thread&postID=196858#post196858 schrieb:So etwas fieses würde Matthias aber nicht machen. ...

Moin, moin,

So weit würde ich nicht gehen, doch habe ich die Vermutung, es sei kein privater Eigenbau ... schon wegen der Materialstärke Wink

Also zeige ich noch etwas mehr von der "Nuss"

Einmal die linke Umlenkrolle von unten:
   
Bei der es sich wirklich nicht um einen Motor eines Philips-Großspulers handelt (der wäre kleiner)

Und einmal die beleuchtete Geschwindigkeits-Anzeige
   

Eindeutig?

Tschüß, Matthias
Stapelbüttel von einem ganzen Haufen Quatsch
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#21
Das wird ja immer heftiger!

Bild 6 zeigt eine massive Front-Platte, mit einem "Becher" unter der linken Umlenkrolle dessen Sinn mir nicht klar ist.
Wenn dort Kabel abgehen, ist das Foto geschickt gemacht.
Das Gerät scheint vom europäischen Festland zu stammen, wg. der Geschwingigkeits-Anzeige, metrische Angabe.
Es scheint schon älterer Natur zu sein, würde erwarten das nur die 9,5er oder 19cm Anzeige leuchtet.
Kann aber sein das Matthias das Bild im ausgekoppelten Zustand der Geschwindigkeits-Einstellung aufgenommen hat.
Aber egal, eine Studio-Bandmaschine fällt raus, es sei denn es verbergen/verbirgt sich noch weitere Bandgeschwindigkeiten im Display.

Ich gebe zu, das ich wieder in der DDR war, da gab es ähnliche Anzeigen, bin nicht fündig geworden.
Das Gleiche güldet auch für die Schweiz, Frankreich und Belgien.

Je länger ich mich mit diesem Thread beschäftige, desto mehr glaube ich so etwas schon mal gesehen zu haben.

Gute Nacht
Volkmar
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#22
Ich habe Bild 6 einmall gedreht und zeige einen Detailausschnitt. Mein Eindruck ist, dass der "Becher" kein Fortsatz der Umlenkrolle ist, sondern näher am Kopfträger sitzt. Antrieb 2. Tonwelle? Ich dachte kurzzeitig an M10, aber das passt gar nicht.

   

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#23
Moin, moin,

die gleichzeitige Beleuchtung beider Geschwindigkeiten resultiert aus der Funktion meiner Taschenlampe hinter dem ausgebauten Chassis. Im Betrieb soll wohl nur eine der Anzeigen gleichzeitig sichtbar sein.

Der "Becher" hinter der Umlenkrolle an der Abwickelseite, damit meine ich das große Messing-Teil, ist eine Schwungmasse., die nicht verkabelt ist, also die Funktion eines rein mechanisch wirkenden Energie-Speichers und -Verteilers hat, der ausschließlich über das Bandmaterial angetrieben ist..

Und hier eine weiteres Bild:
   

Apropos "DDR". Diese Form der Bandspannungs-Einrichtung dürfte eine Entwicklung aus der SBZ sein (Patentanmeldung DD 11330A1 für eine „Anordnung zur Überwachung der Bewegung eines band- oder drahtförmigen Tonträgers bei Schallaufzeichnungsgeräten“ des VEB Funkwerk Köpenick für Heinrich Fanselow und Heinz Lehmann).
Insofern nicht falsch gedacht.

Tschüß, Matthias
Stapelbüttel von einem ganzen Haufen Quatsch
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#24
Tja, "Wer bin ich?" ....

Eine sehr gute Frage.
Habe ich zum einen Bauelemente wie die Umlenkrollen, die stark an die Gebr. Israel aus Leipzig errinnern (Später PGH Elektro-Akustik Leipzig)
und eine Lackier-Qualität die ebenfalls an die DDR errinnert.
Gibt es auf der anderen Seite Instrumente und Schalter die an das "gute alte" Zeichen: "Made in Hongkong" errinnern.
Dann gibt es noch die durchleuchtete Geschwindigkeits-Anzeige, wie sie auch im 1000 jährigen hätte vorkommen können.
Irgendwie sieht das Teil so aus, als wäre es in den 50ern oder 60ern gebaut und später um die Level-Meter und Bandzugumschalter ergänzt worden.
Optisch vielleicht richtig, aber unlogisch, weil schon auf unterschiedliche Spulenkerne konstruiert.
Sonst bräuchte ich die Umlenkrollen-Mechanik nicht.

Vielleicht sollte ich noch mal in den EU-Diktaturen Polen und Ungarn nachschauen?
Grade Ungarn wäre denkbar, war doch dieses Land bis vor einigen Jahren recht offen was Problemlösungen anging (Mechlabor/ Philips oder das Verhältnis zum Zaun zu Österreich).
Ach ja, Österreich habe ich vergessen, da gab es ja auch bis 1989 durch die Neutralität den einen oder anderen Direktzugang zu Material aus dem Ost-Block.
Warum habe ich eigentlich Polen genannt?
Weiss ich nicht, da sind mir nur Unitra-Geräte bekannt, das Mozart hätte ich gerne.

Also verbleibt noch das zollrechtliche Inland der BRD (was die DDR automatisch einschliesst (darf man auch 2016 nicht vergessen was vor 1989 war)),
ich finde keinen Hersteller der annähernd in Frage kommt!

Grüße
Volkmar
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#25
Wickinger,'index.php?page=Thread&postID=196888#post196888 schrieb:und eine Lackier-Qualität die ebenfalls an die DDR errinnert.
Ich glaube, die Lackierqualität ist hier völlig in Ordnung und die kann nicht "der DDR" angelastet werden. Es handelt sich hier um einen Strukturlack, der genauso auch in westlichen Ländern für das Finish bei Metallteilen verwendet wurde (und wird). Diese Lacke haben, genau wie Hammerschlaglack, den Vorteil, dass sie kleine Unebenheiten der Oberfläche gnädig verdecken, so dass man das Teil vorher nicht sorgsam schleifen und spachteln muss, wie es bei glänzendem oder normalem seidenmattem Lack gemacht werden müsste, damit es ordentlich aussieht.

Matthias, ich glaub, wir schaffen das so nicht wacko . Du wirst es uns verraten müssen. Vielleicht als Nikolausüberraschung; bis dahin kannst du ja noch warten, ob noch einer einen Geistesblitz hat!

Gruß Holgi
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#26
hannoholgi,'index.php?page=Thread&postID=196894#post196894 schrieb:...Du wirst es uns verraten müssen ...


Hallo Holgi,

bitte gönn' mir den Spaß, Euch noch ein paar Tage weiter zu verwirren. Am Ende werde ich wiederholen müssen, mehr als "zeigen" kann ich nicht. Denn wer es gemacht hat, und zu welchem Zweck, kann ich nur raten bzw. wiedergaben, was mir gesagt worden ist. Und ob das stimmt ...

Noch eine Anmerkung: Bei der Oberfläche handelt es sich meiner Meinung nach NICHT um eine Lackierung. Bei einer Lackierung wird eine Farbschicht mit Hilfe eines Lösungsmittels aufgebracht, das sich irgendwann verflüchtigt (als Müll übrig bleibt, entsorgt werden muss) und die Farb-Pigmente zurück lässt. In diesem Fall dürfte es sich um eine beschichtete Oberfläche handeln. Dabei wird, vereinfacht gesagt, das Pigment (zum Beispiel in Pulver-Form) elektrisch aufgeladen, dann aufgebracht und schließlich erhitzt, damit verflüssigt; die Pigmente verbinden sich zu einer homogenen Schicht und können in die Material-Oberfläche eindringen und eingebrannt werden. Beschichtungen können besser auf das Trägermaterial angepasst werden, sind in der Regel fester mit der Oberfläche verbunden, als bei einer Lackierung, und relativ unempfindlich und hinterlassen keinen Abfall: überzähliges Pigment/Pulver wird weiter verwendet. Für die Verarbeitung sind ggf. hohe elektrische Spannungen und Temperaturen um 200°C nötig, sowie eine Technologie, die üblicherweise nicht beim Heimwerker zuhause steht.
Natürlich kann man Lohn-Beschichten lassen. Das ist aber nicht billig. Heute kennt man das als Endverbraucher vor allem für die Aufarbeitung von Felgen oder für Fahrrad-Rahmen. "Heute". Aber wie wird das vor zig-Jahren ausgesehen haben?

Eine zweite Anmerkung: Die von Niels angefertigte Vergrößerung ist irreführend, weil leider nicht aussagekräftig. da ich das Gerät nicht vollkommen zerlegen mochte, habe ich das Bild durch einen recht engen Spalt hindurch geknipst. Dadurch sind Teile des Läufers verdeckt und entsteht hier der Eindruck, der wäre nicht zentrisch hinter der Umlenkrolle angeordnet. Ist er aber.

Nachher kommt wieder Futter.

Tschüß, Matthias
Stapelbüttel von einem ganzen Haufen Quatsch
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#27
Prima.

Denn auch wenn ich absolut nicht miträtseln kann, da mir die jahrzehntelange Erfahrung schlichtweg fehlt, halte ich diesen Thread für ein sehr spannendes Programm.

Ich fiebere mit und bin sehr gespannt, wie es weiter geht.

Und wenn das Gerät dann enttarnt ist, werde ich feststellen, dass ich vom Hersteller noch nie was gehört habe.....
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#28
So langsam kommen mir ernsthafte Zweifel, ob dieses Gerät wirklich noch im Urzustand ist. Auf der einen Seite (simple) Anzeigeinstrumente, die eindeutig dem Transistorzeitalter zuzuordnen sind, dann aber wiederum Bandumlenkrollen, die stark an Saja, Tomneister, Phonorex, PGH oder Brause erinnern. Eine Bandzugumschaltung, die nur Sinn macht, wenn man unterschiedliche Spulengrössen verwendet, was im Studio unüblich ist. Bandgeschwindigkeiten, die dem Heim-Gebrauch eher entsprechen als der Verwendung im Studio. Abgebundene Kabelbäume und fette Schwungmassen an den Umlenkrollen, die eher zu einer Studiomaschine passen. Und dann die beleuchtete Geschwindigkeitsanzeige - das ist doch mit Sicherheit nachträglich appliziert, so wie das aussieht. Was soll das für ein Zwitter sein? Ich schätze, hier hat jemand (vielleicht im Rahmen einer Diplomarbeit o.ä.) ein Bandgerät gehörig umgebaut, vielleicht sogar in gewisser Weise modernisiert. Für ein Serienprodukt scheinen mir hier zu viele Komponenten nicht zusammen zu passen. Solche Skurillitäten aus Oldfashioned und Moderne haben eigentlich nur die Briten zustande gebracht (sh. Ferrograph oder Brenell) aber eine Britin scheint mir das nicht zu sein. Vielleicht doch eine ehemalige Studiomaschine (DDR, uralte AEG oder Philips...) die auf Heim-Verwendung umgestrickt wurde. Vielleicht geben die Antriebsmotoren mehr Aufschluß. Ich schätze, wenn wir die zu sehen bekommen oder wenn uns Matthias gar das Anschlußterminal zeigt, dürfte die Wahrheit näher rücken.

Gruß
Peter
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#29
PeZett,'index.php?page=Thread&postID=196901#post196901 schrieb:... Ich schätze, wenn wir die zu sehen bekommen oder wenn uns Matthias gar das Anschlußterminal zeigt, dürfte die Wahrheit näher rücken. ...


Moin, moin,

zunächst ein Bild, das die These des nachträglichen Umbaus der Anzeige-Instrumente widerlegen könnte und gleichzeitig zeigt, Heimarbeit war das nicht ...

   

Dann zeige ich heute mal einen weiteren Teil "Bedienung" und morgen die Anschlüsse. O.k.?

   
(P.S.: Der Regler ist nicht beleuchtet)

Tschüß, Matthias
Stapelbüttel von einem ganzen Haufen Quatsch
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#30
Dieser Lautstärkedrehknopf ist baugleich jenen des Grundig TK 46.

   
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#31
hannoholgi,'index.php?page=Thread&postID=196905#post196905 schrieb:Dieser Lautstärkedrehknopf ist baugleich jenen des Grundig TK 46.

Diese skurrile Zusammenstellung der Maschine mit teilweise von anderen Geräten bekannten Komponenten erinnert mich, auch wenn es wahrscheinlich ein ganz anderes Kaliber ist, irgendwie hieran:

Neckermann Studio 7244 (alte Vorstellung auf tonbandwelt.de im Webarchiv)

Ich bin mir sicher, die Auflösung wird ein Gerät von einem mir gänzlich unbekannten Hersteller sein, aber spannend ist es trotzdem. Smile
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#32
Matthias M,'index.php?page=Thread&postID=196903#post196903 schrieb:zunächst ein Bild, das die These des nachträglichen Umbaus der Anzeige-Instrumente widerlegen könnte und gleichzeitig zeigt, Heimarbeit war das nicht ...

Naja - wenn man sich das Foto mit der Abdeckung mal heranzoomt, sieht man deutliche Spuren nachträglichen Schaffens. Der kleine rechteckige Ausschnitt (das dürfte für den Bandzugschalter sein) sieht aus als sei er von Hand eingebracht. (Was sonst bedeuten die Schnittspuren parallel zu den Kanten des Ausschnitts?) Dieser Schiebeschalter kam mir ohnehin gleich verdächtig vor - für ein Gerät, das ansonsten aus den frühen 60er Jahren zu stammen scheint ist der eigentlich zu "modern". Auch der (auf dem Bild) linke Befestigungszapfen (in Betriebsrichtung gesehen der rechte Zapfen) zeigt am Sockel Spuren von Kleber, Spachtelmasse oder ähnl.. Das ist zwar überlackiert aber der andere Zapfen hat das nicht. Vielleicht ist der Zapfen mal abgebrochen und anschliessend wieder befestigt worden, vielleicht wurde er aber auch versetzt. Auch die Kanten der Abdeckung (im Bereich oberhalb dieses Zapfens) sehen aus, als sei die Form der Abdeckung nachträglich leicht verändert worden. Man sieht es, wenn man das Bild in dem Bereich vergrössert. Und dann fällt auch auf, dass die schräge Ausbuchtung zur Aufnahme des Instrumenten-Blocks (der sicher in dieser Form komplett einem anderen Gerät entnommen scheint) durchaus später entstanden sein kann. Zugegeben: Abdeckungen aus Blech konnten vor 50 und mehr Jahren noch nicht so präzise geschnitten und gefertigt werden, wie heute. Biege-, Stoß- und Falzkanten sahen da durchaus schon mal etwas "unbeholfen" aus. Nicht umsonst handelte es sich deshalb bei solchen Abdeckungen damals um Gussteile. Ein weiteres Indiz für nachträgliches Tun ist die Beschriftung des Pegelstellers. Wenn Druck verwischt, verschwindet einfach ein Teil der Beschriftung. Hier sind aber noch "Brösel-Spuren" der Aufschrift - leicht versetzt - zu erkennen. Das deutet auf die Verwendung von Abreibe-Ziffern hin. (Ganz deutlich das "zerbrochene" S - typisches Bild bei abgenutzten Abreibebuchstaben). Der damaligen Grosserie entsprach so etwas nicht.
Heimarbeit (durchaus solide gemacht) oder Kleinserie (z.B. für Schul-Sprachlabor) würde ich also nachwievor nicht ausschliessen.

Gruß
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#33
Wenn ich Matthias in [1] richtig verstanden habe, weiss er selbst nicht wer der Hersteller des Gerätes ist:
„Ob seiner wirklichen Herkunft habe ich eine Vermutung. Aber vielleicht wisst Ihr es besser?“
Die bislang gezeigten Bilder lassen auf ein modifiziertes Laufwerk schliessen.
Eine Umschaltmöglichkeit für grossen oder kleinen Wickelkern war anscheinend ursprünglich nicht vorgesehen, eine Pegelkontrolle auch nicht.
In der gezeigten Abdeckung für die Tonköpfe gibt es einen weiteren Ausschnitt, dessen Zweck wir nicht kennen.
Vielleicht eine Vorrichtung das Band von den Köpfen ab zu heben, ein Kanalumschalter oder die Geschwindigkeitsumschaltung?
Von der letzten Möglichkeit gehe ich weniger aus.

Das Laufwerk an sich gibt schon grosse Rätsel auf:
Da gibt es die rechte Umlenkrolle, die neben dem Zählwerksantrieb auch eine weitere Aufgabe haben soll, evtl. Bandabschaltung?
Gleich daneben ist das Zählwerk, sowie ein Schalter auf zwei Ebenen der von einem Rad getrennt wird welches vom Zählwerksriemen tangiert wird.
Die linke Umlenkrolle dient zur Stabilisierung des Bandlaufs und man sieht die Stärke der Trägerplatte für das Laufwerk.
Dieses Foto hat mich übrigens dazu verleitet mich über die vermeintlich schlechte Lackqualität zu äussern.

Die Bandgeschwindigkeitsanzeige scheint in der Laufwerksplatte integriert zu sein. Bei deren Stärke schliesse ich einen nachträglichen Einbau aus.

Was fehlt ist ein Foto über die Mimik zur An-, bzw. Aussteuerung der Levelmeter, die müsste ja auch nachträglich eingebaut worden sein, die Bandgeschwindigkeitsumschaltung, den Kopfträger und der Elektronik-Bauteile.
Die Motoren können einem nur etwas erzählen wenn sie nicht von Papst sind.
Ich hatte mal ein Laufwerk von Rink in der Hand, das hatte die von Matthias beschriebene Lackierung, massiven Laufwerksträger und Köpfe von Bogen.
Das Unternehmen ging in der 2.Hälfte der 70ger in Revox auf.
Ich hatte, habe auch mal Laufwerke von Elektron (Band wie auch Cassette)in der Hand gehabt.
Die für den Bund hergestellten Tonschreiber haben eine Ähnlichkeit zur Grundig-Verkabelung.
Wenn man dann noch daran denkt das ein Herr Brause zu den Gründern dieses Unternehmens gehörte…

Ich tippe auf Electron
Viele Grüße
Volkmar
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#34
Vielleicht zeigt uns Matthias ja doch mal die Tonköpfe.
Aber trotz allem bin ich inzwischen der Meinung, dass wir das Rätsel nicht lösen werden. Woher sollen wir denn den Erbauer eines Einzelstücks (?) kennen?

Schönen 2. Advent

Holgi
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#35
Hallo,

ich denke, Volkmar könnet gar nicht so weit daneben liegen.
M.E. zeigt das Gerät Merkmale, die Gülle und Piniek Geräte auch haben, aber auch Merkmale der Geräte von Herrn Brause aus Dresden, der 1956 (?) in den Westen ging und hier die Firma Elektron gegründet hat.
Also: nachdem das Gerät kein magisches Auge sondern Zeigerinstrumente als Aussteuerungsmesser hat, und damit wohl später, also in den 60-igern gebaut sein könnte: Elektron????

Viele Grüße

Frank
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#36
Moin, moin,

hier erst einmal die versprochenen Bilder der Anschlüsse:
   
   

Und noch einige Bestätigungen.
Ja, ich habe keine Ahnung, wer es gebaut hat. Die Identifizierung des Drehknopfes weist darauf hin, wer es laut Verkäufer gewesen sein soll. Aber auch der Verkäufer hat nur reproduziert, was er von einem Dritten gehört hat. Meine Vermutung: Wegen der eindeutigen Identifizierbarkeit des einen oder anderen Bauteils wurde das Gerät in eine Fürther Ecker gestellt. Ob es aber da her kommt, das möchte ich hier gern hinterfragen.

Was ich nicht glaube, dass es ein Bastelteil aus einem Bausatz oder eine Entwicklung eines findigen Erfinders ohne industrielle Hilfe ist.
Wer in den sechziger Jahren eine so komplexe (Grund-) Form, wie die der Kopfträger-Abdeckung, als Einzelstück aus Metall hatte herstellen wollen, der hat dies per Blechschere und Schweißgerät, sowie per Feile getan. Hier nicht! Ob hier an einem Loch oder an einem Grat nachgearbeitet wurde, scheint mir für die Einordnung nicht wichtig: Dieses Teil ist in seiner Grundform gepresst wurden. Wer hätte das gekonnt und unter welchen Bedingungen konnte so etwas gemacht worden sein, wäre meine Frage.

Ähnlich gilt das für die Beschichtung des Gerätes: Ein Fachmann für dieses Handwerk aus unserem Umfeld meinte ursprünglich, das müsse eine Telefunken sein, weil es eben eine Beschichtung und keine Lackierung sei, und die Charakteristik der Beschichtung auf Telefunken hinweise. Also eben nicht auf eine Garagenproduktion.

Dass es sich hierbei eben nicht um ein Groß- oder auch nur Mittel-Serienteil handelt, zeigt schon die Kombination der bereits gezeigten Bedien-Elemente: Grundig-Drehregler (warum?!) und die englisch beschrifteten Aussteuerungs-Instrumente sind kaum eine Kombination, die z.B. Saba für eine Serie gewählt hätte ...
Wenn ich mir allerdings ein derzeit in der Bucht angebotenes Kassetten-Gerät von Elektron anschaue, das die vier Buchstaben "BUND" trägt, dann habe ich den Eindruck, auch hier sind aufrubbel-Buchstaben verwendet worden ...

Es hat jemand gemacht. Wer und warum hat es gemacht? Das wären meine Fragen.

Wann er es gemacht hat? Es lässt sich zumindest durch ein "nicht vor ..." belegen:
Zwei Elkos
   
   
und einer von zwei Wickelmotoren eines schon erwähnten Herstellers
   
informieren über ihre Geburt.

Und sonst?
Da gibt es Platinen im Innern der Maschine. Umrum 1960 führten verschiedene Hersteller die "gedruckte Schaltung" auch bei Bandmaschinen ein.
   
   
Auf der anderen Seite gibt es noch Zeugen der älteren Zeit:
   

So oder so stecken sie alle in sehr professionellen Halterungen. Sind solche von Bastlern verwendet worden? Eine Frage an die Kenntnisreichen von Euch.

Tschüß, Matthias
Stapelbüttel von einem ganzen Haufen Quatsch
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#37
Hallo Matthias,

mein Gedanke an Elektron verstärkt sich.

Du hattest mal hier etwas über die SL6 geschrieben:
Variation eines Themas: Elektron SL 6

Die war mit Papst-Motoren Baujahr 1975 ausgestattet.
Dieses Gerät und die hier erwähnte SLG 10, ebenfalls mit 3 Papst-Motoren,
http://forum2.magnetofon.de/f2/showtopic...hreadid=66
haben mich wegen der interessanten Blechverarbeitung der Kopfabdeckung an die hier vorgestellte Kopfabdeckung errinnert.

Die Steckkarten sind ebenfalls in den von Dir gezeigten Halterungen befestigt.
Was zu dem Hersteller absolut nicht passt sind die im letzten Bild von Dir gezeigten Karten.
Mit Lochrasterkarten (so heissen die glaube ich) hat Elektron soweit mir bekannt, nicht gearbeitet.
Das passt nicht zur sonst üblichen Verarbeitung des Herstellers, es wirkt wie eine nachträgliche Anpassung.

Unten eine Anzeige aus dem IG FTF Forum, sie soll von 1962 sein.
Man beachte die Anschluß-Beschreibung und die im, leider schlechten, Bild zu sehenden kleinen Anzeigen.
Die Anschlüsse im von Dir gezeigten Bild 1 in [36], könnten passen.
Hast Du dort wo AV1 und AV2 steht etwas weggelassen?
Der Netz-Anschluß von Bild 2 in {36] entspricht übrigens der, soweit mir bekannt, jüngeren SLG10.

Weikersheim ist ja nicht so weit von Fürth entfernt (50km südlich von Würzburg, in Höhe von Nürnberg Furth).
Da kann man sich ja auch den gleichen Zulieferern bedienen und wenn es Grundig selbst war.

Was nicht passt, ist das Laufwerk mit den Umlenkrollen.
Hat da doch jemand die Technik des Elektron TB18/4 (angeblich aus 1962) umgetopft?
Kann es sein, das Du ein Vorseriengerät hast oder das dieses Gerät aus dem Keller von Electron stamt?
In anderen Foren kann man lesen das im Keller von Electron noch Muster und Prototypen aus der Zeit von Hr. Brause standen.
Ende der 90er wurde die Conrac-Elektron von Data Modul übernommen, unter diesem Namen firmiert das Unternehmen heute.

Viele Grüße
Volkmar


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#38
Nachtrag

Wer mehr Bilder über die SLG 10 sehen möchte, hier ein Link:
http://www.saarfranzosen.de/index.php/20...-slg-10-10
Das gezeigte Gerät hat Kondensatoren aus dem Jahr 1968 drin.
Gut zu sehen ist die Kartenhalterung und auch der Netzanschluss, mit der "Wer bin ich?" identisch.

Der Conrac Tonschreiber C3/20 für die Bundeswehr ist ein 3-Motoren Cassettenrecorder mit Papst-Capstan-Motor und 2 Maxtor Wickelmotoren.
Auch hier findet man gesteckte Platinen vor.
Die Verkabelung errinnert stark an die Verkabelung von Grundig.
http://www.radiomuseum.org/r/elektron_bund_c320.html

Du fragtest:
Zitat:Wer und warum hat es gemacht?
Ich denke Elektron hat es gemacht.
Warum?
Solange man das Gesamtbild des Gerätes nicht kennt kann man nur spekulieren.
Sollte es sich wirklich um die Elektronik einer TB18 handeln, so könnte es der Versuch sein sich auf neue Marktsegmente zu bewegen.
Hier der Profi-Bereich im unteren Preissegment oder der Amateurbereich im gehobenen Preissegment, ähnlich Telefunken mit den M24 oder M28 oder Revox.
Dafür adaptiert man die Technik eines 18cm Gerätes auf eine grössere Spulengrösse.
Sollte das Gerät wirklich von Elektron kommen, darf man nicht vergessen das 1960 wohl ein Teil des Werkes abbrannte,
darunter auch der Teil wo die Muster für neue Maschinen standen die auf der Hannover-Messe vorgestellt werden sollten.

Brause scheint ein sehr innovativer und voraus schauender Mensch gewesen zu sein, vielleicht sah er den Erfolg der Revox G36 und der späteren A77 voraus?
Man sollte eine SLG10 und eine Revox A77 mal vergleichen.
1963 ist die G36 von Revox erschienen, das Gerät von Matthias nach 1965, Volltransitor und Servicefreundlich, die Revox A77 1967.

Was mich stutzig macht, ist das Bild mit den Anschlüssen von dem Gerät von Matthias, da sind Kunststoffaufkleber mit AV1 und AV2 drauf.
Angeblich soll Hr. Brause schon sehr früh über Video-Technik nachgedacht haben.
Vielleicht sollte dieses Gerät den Ton zum Bild liefern oder evtl. sogar Beides?
Wie gesagt, diese Frage kann man nur dann klären wenn man das Gesamtbild des Gerätes kennt.

Viele Grüße
Volkmar
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#39
Guten Morgen Miteinander,

die von Matthias eingestellten weiteren Details zeigen ja nun recht deutlich, dass das Gerät so in dieser Form ein Einzelstück oder zumindest auf wenige Exemplare limitiert sein muss. Geätzte Platinen auf der einen Seite, Lochraster-Platinen auf der anderen. Jemand, der Schaltungen in Serie gehen lässt und nachweislich Platinen herstellen (lassen) kann, tut dies und baut nicht mehrfach diese "Bastel-"Platinen (=Lochraster) ein. Jedenfalls nicht, wenn die Anzahl der zu fertigenden Geräte nicht wenigstens zweistellig werden soll. Überdies: Steckkarten im sogen. Europa-Format waren in den früheren Jahrzehnten auch (und besonders gerade) für den engagierten Heimtüftler die einfachste und preiswerteste Methode, Schaltungen sauber in ein Gerät zu bringen. Die Materialien dafür (einschliesslich der Kartenhalter) waren in jedem Elektronikfachgeschäft stückweise käuflich. Experimentelle Einzelaufbauten hat man eher auf Lochrasterplatinen aufgebaut - auch das war für jeden Lötkolben-Jongleur gängige Praxis.
Die Ähnlichkeiten zu Brause (Elektron) war mir, wie schon gesagt, auch aufgefallen. Es könnte also sein, dass der massgebliche Organspender aus dieser Richtung kommt - aber wie gesagt: da ist nachträglich sehr viel verändert worden. Mal abwarten, welchen "Wolpertinger" uns Matthias da aufgegabelt hat.

Gruß
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#40
PeZett,'index.php?page=Thread&postID=196958#post196958 schrieb:... Jemand, der Schaltungen in Serie gehen lässt und nachweislich Platinen herstellen (lassen) kann, tut dies und baut nicht mehrfach diese "Bastel-"Platinen (=Lochraster) ein. Jedenfalls nicht, wenn die Anzahl der zu fertigenden Geräte nicht wenigstens zweistellig werden soll. ...


Hallo Peter,

dass es sich hier nicht um eine Serie handeln wird, ist mir klar. Aber eine Vor-Serie?

Im Jahre 1957 hat Karl Tetzner in DIE ZEIT geschrieben, die notwendigen Investitionen für die Einführung von gedruckten Schaltungen von rund 10.000 D-Mark pro Arbeitsplatz würden sich für die deutsche Industrie noch nicht rentieren. Beispielsweise Nordmende hatte bereits Ende der Fünfziger begonnen und damit geworben, bei Radio- und TV-Geräten "gedruckte Schaltungen" einzuführen, bei Tonbandgeräten jedoch nicht: Beispielsweise die Elektronik der Titan war 1958/59 auf Lochraster-Träger aufgebaut, obwohl man die "Gedruckten" konnte. Andere Hersteller haben die gedruckten Schaltungen nie gekonnt, die immer machen lassen. Aber ab welcher Stückzahl war das sinnvoll?
Nordmende hatte zu den großen deutschen Herstellern gehört. Wie lange hat es gedauert, bis alle, auch die kleinen und bei Tonbandgeräten auf gedruckte Schaltungen umgestellt hatten? Wie gesagt denke ich nicht, dass es sich hierbei um ein Seriengerät handelt. Anders wäre die Dicke der Frontplatte (Material- und Verarbeitungskosten) nicht zu erklären. So kann ich mir vorstellen, hier hat jemand am "lebenden Objekt" entwickelt und erst die fertig entwickelten in "gedruckte Schaltungen" gegossen oder gießen lassen. Aber wer?
Übrigens habe ich hinsichtlich der gezeigten Platinen-Bezeichnung ebenfalls Assoziationen an Grundig. Die Magnete der beiden Lautsprecher zeigen sogar eine Beschriftung eines der damals größten Lautsprecherhersteller Europas, der seine Teile allerdings auch an Industrie-Kunden verkauft haben soll. Das hat mir zumindest ein Oliver, den Du in Sachen "Nakamichi" kennst, am Beispiel ASC-Boxen erzählt.

Mir war dieses Gerät als 3-Motoren-Versuchsmodell von Grundig angeboten worden. Als ich es das erste mal gesehen habe, hatte ich Assoziationen mit Elektron und Körting. Aber vielleicht findet der eine oder andere ja noch Hinweise auf etwas, was er von woanders kennt?

@ Volkmar

Nein, da habe ich nichts weggelassen. Aber "AV" könnte auch "Audio Verstärker" heißen ...

Tschüß, Matthias
Stapelbüttel von einem ganzen Haufen Quatsch
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#41
Matthias M,'index.php?page=Thread&postID=196966#post196966 schrieb:Nein, da habe ich nichts weggelassen. Aber "AV" könnte auch "Audio Verstärker" heißen ...
Viel naheliegender (wahrscheinlich bezogen auf die darunter liegenden Platinen): Aufnahmeverstärker Kanal I und II!

Wann bekommen wir denn nun endlich Fotos des ganzen Konstrukts zu sehen (lechz!)? Hast du denn die Kiste schon mal getestet? (Ja, ich weiß, die Buchsen sind Kleintuchelausführungen mit 270 Grad Lochkreis. Aber es könnte ja sein, dass du dir solche Stecker schon besorgt hast. Gibt es ja sogar noch neu.)

LG Holgi
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#42
Matthias M,'index.php?page=Thread&postID=196966#post196966 schrieb:Aber "AV" könnte auch "Audio Verstärker" heißen ...

Es wird wohl "Aufnahmeverstärker" heißen. Edit: Zu langsam …

Mir sieht das ganze (leider haben wir das "Ganze" ja noch nicht gesehen) nach einem privaten Eigenbau auf Basis diverser (evtl. zu Zeitpunkt des Baus schon alter) Industriekomponenten aus. Die FR4-Platinen sehen sehr nach DIY aus, das Material FR4 und das Foto-Ätzverfahren dürften allerdings Mitte der 60er für den Bastler noch unerreichbar gewesen sein. Einen Prototyp aus einem derartigen Sammelsurium von Komponenten kann ich mir kaum und bei Grundig eigentlich gar nicht vorstellen.

Die gezeigte Umlenkrolle (die wohl als Bandberuhigung funktionieren soll) sieht für mich sehr nach Studio und damit gar nicht nach Grundig aus.

Ist die gezeigte hellgraue Kopfabdeckung mit dem Ausschnitt für den Bandzugschalter (der übrigens auch nicht nach einer typischen "deutschen" Komponente aus der Mitte der 60er aussieht …) aus Metall oder aus Kunststoff? M.E. ist das selbst geschnittenes, gebogenes und verlötetes Metall, das dann lackiert wurde.

Gruß

Thomas
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#43
Moin, moin,

eine elf Millimeter starke Metallplatte kommt üblicherweise im Tankbau, im Schiffbau, bestenfalls im Hochbau zum Einsatz. So etwas ist schwer, so viel Material macht das Werkstück teuer und so dickes Metall ist nur mit viel Aufwand zu bearbeiten; vor allem, wenn nicht nur Löcher gebohrt sondern Ausschnitte eingebracht werden sollen. Heute würde man das per Laser schneiden, aber in der ersten Hälfte der Sechziger?
Ich will nicht sagen, dass es unmöglich wäre, dass ein Bastler so etwas in Heimarbeit gebaut hätte. Aber mal ehrlich: Glaube ich das?

Die oben gezeigte Abdeckung der Tonköpfe ist recht komplex geformt. Wenn so etwas per Blechschere ausgeschnitten, gebogen und gelötet oder geschweißt wäre, dann würde die Innenseite entweder Spalte oder Würste mit Löt- oder Schweiß-Material zeigen. Tut es aber nicht. Abfeilen in einer Hohl-Kehle? Wer's glaubt.
Ich will nicht sagen, dass es unmöglich wäre, dass ein Bastler so etwas in Heimarbeit gebaut hätte. Aber mal ehrlich: Glaube ich das?

Zweifellos ist dieses Schätzchen aus Elementen zusammengebaut, die wir von einer Verwendung an anderer Stelle assoziieren. Was bedeutet das?
Ich suche zur Zeit ein Ersatzteil für eine Harman-Kardon Citation 24. Die Endstufe ist von Marantz gebaut und die in Rede stehende Anschluß-Platine scheint ebenso bei Denon, wie bei Yamaha Verwendung gefunden zu haben. Ist die H/K deswegen DIY? Die Schlußfolgerung wäre mir einfach zu kurz gehüpft.

Und jetzt hüpfe ich zu den angefragten Köpfen und dem ominösen Ausschnitt in der Kopf-Verkleidung:

   
Durch den Ausschnitt reicht eine Achse eines Schiebers.

   
   
Mit dem lässt sich eine Gabel in Betriebsposition schieben, die das Band von den Köpfen abhebt. Bei manchen Geräten geht das automatisch.

Die Köpfe sind übrigens mit "Bogen" bezeichnet. Bis auf den Löschkopf Wink
   

Tschüß, Matthias
Stapelbüttel von einem ganzen Haufen Quatsch
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#44
Matthias M,'index.php?page=Thread&postID=196988#post196988 schrieb:Bis auf den Löschkopf Wink
...und auf den Aufnahmekopf. Der ist nämlich genau wie der löschende, von Woelke. Die gleiche Kopfbestückung übrigens wie die Uher 22 Special!

Leider kann man die in unzerlegtem Zustand schlecht fotoknipsen.

   

Übrigens hat Grundig seine Köpfe nie zugekauft, weil man bei Maxe eine eigene, hochentwickelte Tonkopffertigung hatte! Seltsam... doch kein Grundig-Versuchsträger?
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#45
Zitat:...eine elf Millimeter starke Metallplatte kommt üblicherweise im Tankbau, im Schiffbau, bestenfalls im Hochbau zum Einsatz. So etwas ist schwer, so viel Material macht das Werkstück teuer und so dickes Metall ist nur mit viel Aufwand zu bearbeiten; vor allem, wenn nicht nur Löcher gebohrt sondern Ausschnitte eingebracht werden sollen. Heute würde man das per Laser schneiden, aber in der ersten Hälfte der Sechziger?
Ich will nicht sagen, dass es unmöglich wäre, dass ein Bastler so etwas in Heimarbeit gebaut hätte. ...

Hallo Matthias,

vielleicht misverstehen wir uns ein wenig... Die dicke Trägerplatte (die möglicherweise nicht aus massivem Stahl sondern aus Gussmaterial gefertigt und deshalb dicker ausgeführt werden musste) wird sicher vom Organspender her stammen - sowas macht man in der Tat nicht freiwillig, wobei Ausschnitte durchaus mit einem Fräser an einer biegsamen Welle mit Geduld und ruhiger Hand vom Heimwerker hergestellt oder vergrössert werden können. (So haben meine Kumpels und ich in unserer Jugend unseren Mopeds die Zylinder überarbeitet, damit man im Straßenverkehr lässiger mitschwimmen konnte Big Grin Dies nur zur Erörterung, was man als kleiner Hansel so alles machen kann...)
An der asymmetrischen Kopfabdeckung indes glaube ich von innen solche Schweissspuren erkennen zu können. In der Großaufnahme zeigen sich jedenfalls in einigen Ecken solche Spuren unter dem Lack bzw. unter der Beschichtung. Über dem oberen Haltezapfen zum Beispiel in zwei Ecken sichtbar. Unförmige Schweissnähte können ebenfalls weggefräst worden sein, dazu muss man nicht die Feile benutzen. Aber egal... ...lassen wir das erstmal ruhen, denn weitergeführt hat uns das bisher nicht. Ich denke schon, dass die Maschine in ihren Grundfesten irgendwo professionell gefertigt worden ist, nur hat man sie eben nachträglich "empfindlich" verändert. Einige der Platinen gehören ja wohl dazu. Bei den beiden Prägeschildchen vermute ich im übrigen ebenfalls, dass das nichts mit "Audio-Video" zu tun hat sondern eher die Lage der Aufnahmeverstärker kennzeichnet. Leider geben die sieben (!!!) Anschlussbuchsen mangels Beschriftung keinen Aufschluss über die angedachten "Schnittstellen". Immerhin lassen sieben Buchsen vermuten, dass der Organspender mit Mischfunktionen ausgestattet war. Für ein "einfaches" Bandgerät bedarf es solcher Anzahl von Anschlüssen nicht. Die von Volkmar gezeigte Elektron TB18/4 käme da prinzipiell durchaus in Frage, zumal sie über eine eingebaute Endstufe verfügte, die ja bei Deiner Maschine ebenfalls an Bord ist. Vielleicht war's auch ein Vorläufer der TB18/4 denn diese hat ja Schieberegler und die hätte man sicher nicht durch Drehpotis ersetzt, wenn die Mischfunktion (bei gleicher Ergonomie) erhalten bleiben soll.
Gibt es hierzuforen eigentlich Innenaufnahmen der TB18/4? Wann ist sie eigentlich gebaut worden? (Ich will nicht den Thread verwässern aber interessieren tät's mich schon...)
Zum Schluus noch ein paar Anmerkungen zur Kopfbank: jetzt sieht man wohl mehr als deutlich, dass der Bandzugschalter nachträglich dahin gekommen ist. Da hat es wohl jemand eilig gehabt... Die Kopfbestückung zeigt für mich nichts Auffälliges. Den Instrumententräger und dessen Befestigung an der Kopfträgerplatte würde ich gerne noch aus der Nähe sehen.

Gruß
P.
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#46
Hallo,

ich glaube wir beginnen uns im Kreis zu drehen.
Ich bleibe dabei, das es sich um ein Gerät handelt was bei Elektron gebaut wurde.
Sei es ein Versuchsmuster, sei es eine Arbeit der Lehrwerkstatt.

Wieso ich darauf so beharre?
Da sind zum einen die geätzten Platinen und die Halterungen, so schon in einer anderen Elektron gesehen.
Da sind die Papst-Motoren, denke mal das es 3 sind.
Da ist die schlechte Verarbeitung der Kopfabdeckung, die jüngere Elektron SL6 sieht nicht viel besser aus:
Man nehme ein dünnes Blech, falte es an 5 Seiten und verbinde die hochgebogenen Teile irgendwie.
Das verwendete Blech-Material lässt ebenfalls auf Elektron schliessen.

Ich gebe zu, das ich eigentlich 2 Bogen-Köpfe erwartet habe und die Bodenplatte des Kopfträgers verunsichert mich etwas.
Auch scheint ein mechanischer Schalter zur Bandabschaltung bei Bandende zu fehlen, dafür hat dieses Gerät eine über Schaltband.

Interessant ist eigentlich die "dicke" Platte, da erwarte ich ein Teil einer alten Brause.
Neben den beiden gesehenen Umlenkrollen "Marke DDR" und der Geschwindikeitsanzeige, hat mich der Bandabheber drauf gebracht.
Zur Schonung der Köpfe beim schnellen umspulen.
Die alten Brauses sollen keine automatischen Bandabheber gehabt haben.
Die in einem der letzten Fotos am Rand sichtbaren Regler oder Schalter scheinen auch älter als Mitte der 60er zu sein.

Ich erwarte so etwas in der Art:

Viele Grüße
Volkmar


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#47
Gehe ich recht in der Annahme, dass es keine Abschirmung des Wiedergabekopfs ("Brummklappe") gibt? Das würde bei mir einen Strich mehr bei "Bastelgerät" machen ...

Gruß

Thomas
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#48
tfk und AEG Studiobandmaschinen haben ebenfalls häufig keine Brummklappen.
Mein Motto "Zitat" »Opa Deldok«: »Früher war alles schlechter. !!!!

Noa and Mira Awad
NOA Keren Or  
ESC
ESC Diva
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#49
wo ist Peter S./PSMS ??

der hat vor Jahren ein Bild eingestellt, das die gleiche Tonkopfzusammenstellung hatte...

http://forum2.magnetofon.de/index.php?pa...entID=4683

Frank

Wobei, wenn ich mir das Bild von Peter genauer ansehe mit der Schraube, die den Wiedergabekopf verstellt : war das damals ein Uher ???
An eine Uher glaube ich angesichts der Bilder von Matthias jetzt eher nicht...
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#50
Auch wenn ich keine Idee habe zur Herkunft dieser Bandmaschine, ich finde es toll, wie hier mit kriminalistischem Spürsinn nach Infos zu dieser Maschine gefahndet wird. Meine Vermutung ging in Richtung Mechlabor, ich habe aber keine passenden Bilder gefunden. Bei einem Mechlabor Modell gab es genau so ein Zählwerk, aber ohne die Lupe. Es bleibt spannend.

MfG, bitbrain2101
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
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