"Halb-Stereo": Grundig TK 54
#1
Hallo zusammen,

abschließend zu den Vorstellungen dieser Generation der Grundigkoffer hier noch Bilder zum Halb-Stereo.
Diese grundigeigene Bezeichnung findet sich in der 1960er Tonbandfibel, die sich im Downloadbereich befindet.

Es gab TK 50, Halbspurstereowiedergabe möglich, 2 Geschwindigkeiten, TK 55, dito, 3 Geschwindigkeiten und eben den
TK 54, Viertelspurstereowiedergabe, 3 Geschwindigkeiten.

Laut Grundig sind die ersten beiden Modelle besonders für denjenigen Kunden gedacht gewesen, der nach einem Neukauf nicht auf das Abspielen
seiner alten Bänder mit deutscher Spurlage verzichten mochte (z.B. mit TK 9 aufgenommen).
Heutzutage exotische Kisten.

Der TK 54 Koffer wurde eher als Bandsparer und Trickkiste empfohlen.

Zu diesem Thread: Grundig TK 54

hatte ich bereits einige Bilder hochgeladen, hier folgen weitere. Unrestauriertes Gerät im Originalzustand, damit einhergehend
völlig verzerrte Aufnahme und Wiedergabe, dazu noch ganz böses 50 Hz-Knurren, das nach sofortiger Abschaltung schreit.
Einige Lager sitzen fest, auch die Achse des Lautstärkepotis. Der Papst-Motor ist trockengelaufen und quiekt.
Schlimm? Nein, alles reparabel, kommt nur auf den den Zeitaufwand an.

   

   

   

Leicht pelziger Flaum ist zu sehen, dieser lässt sich aber entfernen.

   

Der Vorbau unter der Tastenleiste enthält den Wiedergabeverstärker für den rechten Kanal

   

Der A/W-Tonkopf ist noch in Ordnung und kaum abgenutzt

   

Gruß
Peter S.
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#2
Ein interessantes Gerät, auch wegen der eigenwilligen technischen Lösungen von Grundig.

Wenn ich das richtig sehe, sind die beiden Verstärker für links und rechts nicht identisch. Vom Wiedergabekopf bis zur Stereo-Ausgangsbuchse scheint Kanal 1 (welcher auch über den internen Lautsprecher gehört werden kann) dreistufig, während Kanal 2 nur zweistufig ist. Macht sich das eigentlich bei Stereo-Wiedergabe bemerkbar? Gibt es da Klangunterschiede? Der Lautstärkeregler von Kanal 1 soll dann wohl als Balanceregler herhalten.

Gruß
TSF
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#3
Hallo,

ich kann mich nicht an Klangunterschiede erinnern, dazu müsste ich mein TK 54 wieder hervorkramen (mache ich die Tage mal).
Die Endstufe gibt entweder Spur 1-3, 2-4 oder bei gedrückter Taste "D" beide Spuren im Mix wieder. Ausgang entweder Stereoanlage (wer hatte so etwas damals?) oder Mono-Radio, das bei
gedrückter Stereotaste den rechten, die eingebaute Endstufe den linken Kanal wiedergibt.

Gruß
Peter S.
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#4
Hallo Kollegen,
aus leider traurigem Anlass (Ableben des Vor- und Erstbesitzers) fand das oben beschriebene TK54 nun den Weg zu mir.
Da habe ich mal wieder etwas zum Basteln, ich werde versuchen, den guten Allgemeinzustand des Gerätes so wenig wie möglich zu verändern. Schön spielen soll es aber wieder.
Zu gegebener Zeit gibt es dann Bilder (falls Interesse besteht).
Gruß
Peter S.
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#5
Hallo zusammen. Einige Bilder von diesem TK54 hatte ich vor ca. 2 Jahren schon einmal gepostet, jetzt habe ich das Gerät aber in Besitz
und kann mich intensiver damit befassen. Daher nochmal aktuelle Fotos.

Das Wetter wird stubenfreundlicher, Beginn der Bastelsaison. Wollen wir doch mal sehen:

TK 54 rechts und das (oder der?) dazu im Vergleich feiste TK 64.

   

Das Ding ist original und aus erster Hand. lange Zeit nicht beutzt worden.

   

Auch von innen ist alles noch unversehrt:

   

Köpfe noch gut und vor allen Dingen heile:

   

   

Der Rest ist auch noch ok:

   

Hier lauern die Eingeweide, schöne Papier-EROs schimmern zart in der Tiefe:

   

Sogar das Lautsprechergitter ist noch nicht eingeditscht:

   

Fortsetzung folgt.

Gruß
Peter S.
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#6
Hallo Peter,

das sind doch prima Voraussetzungen für eine weitere erfolgreiche Instandsetzung eines Fürther Tonbandkoffers. Beeindruckend die beiden Boliden in trauter Zweisamkeit, und, ja, es ist "der" TK. Denn es heißt ja "der Tonbandkoffer". Obwohl selbst Grundig in seinen BDAs schreibt, "das" TK........

Egal, wie dem auch sei, ich freue mich auf den Reparaturbericht. Kampf den Papier-Cs. thumbup

Gruß
Thomas
Manche Tonträger werden mit jedem Ton träger.
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#7
Dass die Kofferbandage noch nicht "eingeditscht" ist, liegt daran, dass es die weiße Ausführung ist, die gottseidank ziemlich dauerelastisch ist und selten reisst. Ganz im Gegensatz zur hellgraugrünen Version die zuvor verwendet wurde. Es soll den Tk 54 auch anfangs noch in der grünen Version gegeben haben (die Umstellung war 1960). Ich habe es in grün noch nicht gesehen, ein Sammlerfreund beschwört es aber.

Viel Erfolg und Freude!

Gruß
Stefan
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#8
Hallo,

stimmt, die cremefarbige Bespannung ist elastischer. Leider gefällt mir die ältere Ausführung besser
(bin drauf konditioniert), da muss man gut aufpassen um nichts einzudrücken.
Die noch ältere grüne 57er Bespannung vom TK8 wiederum ist auch elastisch.
Davor war es gelochtes Blech, einmal verbeult, immer verbeult.

TK54 in taubenblau?
Im 59er Prospekt taucht es auf, zwar Schwarzweißzeichnung, aber an der Aufmachung erkennt man die ältere Ausführung:

http://grundig.pytalhost.com/grundig59/grundig59-41.JPG

Wer hat ein Echtfoto? Die Jagd nach dem vielleicht seltensten Grundigkoffer ist eröffnet.

Gruß
Peter S.
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