Duhuu, heute is Sperrmüll! UHER 4-fach Tape-Deck
#1
Das sagt meine Holde immer, wenn sie "Ausmisten" meint, sprich, alle meine schönen Geräte den Herren des städtischen Recyclinghofes zu übereignen. Dort wird alles vorsichtig in den Container gelegt, um viele Kilometer weiter südlich von geschickten kleinen Recyclern auseinandegepusselt und sortenrein dem Busen der Mutter Natur zuückgegeben zu werden. Die Natur hatte diese Stoffe ja dereinst dem Menschen gegeben, nun erhält sie sie zurück.
Dieses dräut nun dem kürzlich im Keller wiederenteckten "UHER" UCT-220W Mehrfachst-Tapedeck:

Das verblitzte Bild kaschiert gut den Zustand und die Wertigkeit des Ensembles

   

Das obere Gerät ist stark gebraucht, das untere kaum, fast neuwertig eigentlich.

Zusammengehauen von einem Rechtskleber und einem Linkskleber oder :in
Zur Ehrenrettung von UHER steht ja drauf "Made for UHER", also von irgenwelchen fremden Lümmeln.


   

4 gefräßige Schächte scheinen "Feed me!" zu schreien. Links die Wiedergabeteile funktionieren beide nicht richtig, weil kein ausreichender Bandzug vorhanden ist. Der Plastik-Kopfdummy taugt nicht die Bohne., das Band eiert darüber hinweg. Vom linken Wickeldorn kommt NULL Widerstand. Die rechten A/W-Laufwerke funktionieren, aber gut ist was anderes. 1991 gebauter Blender, mehr nicht.

   

Die Elektronik scheint ganz ok zu sein

   

Billiger Kram, Schwungscheibe aus gestanztem Blech

   

Pfui mit Hui
   

Pfui ohne Hui

   

Da kommt schon der Wagen von der Müllabfuhr, hoffentlich nehmen sie alles mit!
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#2
Immerhin haben beide Laufwerke einen eigenen Motor. Wenn ich mich richtig erinnere, mussten sich bei den ganz billigen einfachen Decks, z.B. in Kompaktanlagen, die beiden Laufwerke einen Motor teilen.

Ansonsten billige HiFi-Massenware aus den 1980ern oder 1990ern, die sich mit dem altehrwürdigen Namen Uher schmückt. Der Verstärker UA-140 aus dieser Classic-Serie sieht sogar einigermaßen brauchbar aus.
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#3
Oh je... da weiß einer diese Geräte aber gar nicht zu schätzen, mein Lieber :-) Da werkeln pro Kiste zwei (!!!) Mabouchi-Motore, für die sich heutige Menschen die Finger lecken würden. Und dann darf man nicht vergessen, dass man hier sozusagen zwei Tapedecks zum Preis nichtmal eines bekam - irgendwo musste der Rotstift angesetzt werden. Der Niedergang der Hifi-Kultur setzte später an, aber nicht viel. Man sah schon die Morgenröte des Niedergangs...

Spaß beiseite: Eine allzu hohe Qualität kann den Kisten sicherlich nicht bescheinigt werden, aber ich kenne solche Billig-Apparate auch mit nur einem Motor (für beide Seiten zusammen), nur mit Dolby B (mittlerweile bei Teac ganz ohne Dolby, anderes Thema), ohne Bias Fine, ohne Aussteuerungsmöglichkeit...

Dieses Deck hatte ich als Einzeldeck. 1991 war's. Damit konnte man Musik hören und aufzeichnen und das sogar ganz ordentlich.
Liebe Grüße
Thomas
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#4
Genau, Motoren retten und das Dolby IC auslöten, das wird sicher mal ein gesuchtes E-Teil. Der Rest kann getrost zum Schrottplatz.

Soll keine Klugsch***ei sein, ich mache das auch immer so :-)

Groetjes, Frankie
Hau wech, den Schiet - aber sech mir, wohin


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#5
Als reine Abspielgeräte sind die "UHER" aber sicherlich noch tausendmal besser, als die meisten heute produzierten Geräte. Sogar einigermaßen vernünftig aufnehmen könnte man damit wohl, immerhin hat's einen Bias-Regler und Bandsortenwahl inkl. Bandtyp IV.
Vermutlich ist sind bei den kaputten Laufwerken auch nicht mehr als die Riemen hin.
Viele Grüße aus dem schönen Bayern
Alex
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#6
Inzwischen ist die Kassette wieder ein Hypeartikel wie Schallplatten auch.
Bei Kleinanzeigen kriegst du locker noch 25 € pro Deck.
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#7
Die Riemen sind bei allen Laufwerken ok, nur bei den beiden Abspiellaufwerken ist der Bandzug ungenügend, der fehlende Löschkopf
scheint schuldig zu sein. Ebenso schlabbert der linke Wickeldorn ungebremst vor sich hin.

Der Sperrmüll war da und hat alles mitgenommen...die Gartenmöbel, die irgendein A*** einfach bei uns abgeladen hatte und das olle Bügelbrett auch. Die beiden Decks taten mir natürlich im letzten Moment leid. Wieder ab in den Keller mit euch! Da ist tatsächlich auch noch eins von der allerbilligsten Sorte mit nur einem Motor, werde ich mal ablichten, als abschreckendes Beispiel. Von so einem habe ich schon mal Laufwerke gerupft, weil bis auf Köpfe und Motor absolut unbrauchbar. Auf dem Flohmarkt haben sie einem vor noch nicht allzu langer Zeit die Decks nachgeschmissen, da habe ich zugegriffen und mich ordentlich "für später" eingedeckt (ha, witzig, gell?). Das premiumste davon war ein Onkyo TA-2570.
Dieses "später" von damals rückt immer näher...

Ekelgrad 1 ist die Schwungscheibe aus Blech, Ekelgrad 2 und Todesurteil sind Permanentmagnet-Löschköpfe.

Man bedenke auch, in welchem Menüpunkt das hier steht.

Zum mit-dem-rechten-Laufwerk-nebenbei-alte-Cassetten-abnudeln-lassen würde das UCT allemal reichen, auch das UCT 235 mit einem Laufwerk. Einen diesem äußerlich ähnlichen größeren Bruder, den oder das UCT-370 sollte man aber im Auge behalten, falls das mal angeboten wird, ein recht nettes 3-Kopf-Deck mit guten Laufwerkseigenschaften ist das nämlich, kam bei dem damaligen Test ganz gut weg.

https://www.hifi-archiv.info/Uher%20Kata...uher06.jpg

Ich hab davon eines in nahem Pfeffermünz, mehr brauch nicht.
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#8
(19.04.2024, 17:18)PSMS schrieb: Die Riemen sind bei allen Laufwerken ok, nur bei den beiden Abspiellaufwerken ist der Bandzug ungenügend, der fehlende Löschkopf
scheint schuldig zu sein. Ebenso schlabbert der linke Wickeldorn ungebremst vor sich hin.

Zu ersterem kann ich jetzt nichts groß sagen, da ich das Laufwerk nicht kenne.
Zum zweiten Punkt: Üblicherweise haben einfache Kassettenlaufwerke nie irgendeine Art von Bremswirkung auf dem linken Wickeldorn während des Abspielvorgangs, abgesehen von Dual-Capstan-Laufwerken, welche hier aber (natürlich) nicht verbaut sind.

In wie fern macht sich denn der fehlende Bandzug bemerkbar? Falls das Band zwischen Tonwelle und Capstan zu den Seiten hin wegzieht, würde ich mir zuerst Gedanken um die Andruckrollen machen, die sehen auf deinen Bildern nämlich auch schon relativ abgenutzt und spiegelglatt aus!
Auch eingelaufene Tonköpfe könnten den Effekt noch begünstigen.
Viele Grüße aus dem schönen Bayern
Alex
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#9
Hallo,
kann eine Ursache sein, ist hier aber nicht der Fall. Ich werde mal einen normalen Löschkopf mit Bandführung an die Stelle des Dummys montieren, das gibt Besserung. Vielleicht ist der Kunststoff des Dummys auch geschrumpft und das Cassettenband passt gar nicht mehr zwischen die Führungsstege. Bremst man den Abwickeldorn an dessen Zahnrad auf der Rückseite an, hört man auch sofort die Höhen nur so sprießen. Viel Zeit stecke ich da aber nicht rein, fand ich doch daneben im Keller ein AKAI DX57 mit krankem Laufwerk. Dieses Ding hatte ich völlig vergessen. Kaputter Hauptriemen ist schon mal zu sehen. Scheint das gleiche Laufwerk wie das Onkyo 2570 zu haben, nur mit der Ausstattung Doppelcapstan.
Hier Zeit zu investieren ist lohnender.
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#10
(20.04.2024, 02:45)PSMS schrieb: Viel Zeit stecke ich da aber nicht rein, fand ich doch daneben im Keller ein AKAI DX57 mit krankem Laufwerk. Dieses Ding hatte ich völlig vergessen. Kaputter Hauptriemen ist schon mal zu sehen. Scheint das gleiche Laufwerk wie das Onkyo 2570 zu haben, nur mit der Ausstattung Doppelcapstan.
Hier Zeit zu investieren ist lohnender.

Das scheint dem äußeren Eindruck nach eine "Sparversion" des GX-69 ohne GX-Köpfe und mit ein paar anderen kleinen Einschränkungen zu sein, aber auf jeden Fall ein brauchbares Dreikopfdeck.

(Wobei ich auch mal gelesen habe, Akai habe die DX-Modelle gar nicht selbst gebaut, sondern zugekauft. Also beschränken sich die Ähnlichkeiten eventuell nur auf's Äußere...?)
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#11
Hallo, im Netz findet sich tatsächlich kein Bild vom Inneren, auch nicht im RM.org.

Knips ich nachher mal, das interessiert mich jetzt.

Aber erst der hier:

Meine Frau auf dem Flohmarkt unterwegs, schickt mir das Foto hier, ob ich das will für 5 Euro:

   

Kommt noch schlimmer, runtergehandelt hat sie "für einen alten Herrn, der nur noch dahinsiecht und bastelt", boahr, wie fies!, einen
Sony TC-WR535 für nen Zwölfer. Bisschen angemackelt. Ich wollte gar nicht zunächst.

Und dann schimpft sie wieder, dass überall Zeuch rumsteht. Ich werde es nie verstehen.
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#12
Das Sony-Deck bräuchte viel Zuwendung, um wieder zu funktionieren. Neue Riemen auch. Ich weiß nicht, ob ich dazu Lust habe. Mein Inneres sagt: Nein
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#13
Hast du den Philips-Kassettenrekorder eingeheimst? Das ist doch mal „back to the roots“ :-) und ganz viel lo-fi :-) Und das Sony-Deck? Ich habe mal bei HiFi-Wiki geguckt: https://www.hifi-wiki.de/index.php/Sony_TC-WR_535

Ich bin nicht so der große Fan von Doppel-Laufwerken, aber während das Uher-Deck, mit dem du den Reigen dieses Threads eröffnet hast, schon für einen Billigheimer einen Motor zu viel hat, hat dieses mit jeweils 2 Motore für jedes Laufwerk doch eine super Ausstattung. Dazu Autoreverse, Dolby S und Einmesscomputer… wenn schon Doppeldeck, denn schon! It‘s a Trick? No, it‘s a Sony!
Liebe Grüße
Thomas
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#14
Den Kleinen habe ich natürlich, innen der übliche Gummischleim, die Andruckrolle ist auch krumpelig. Sonst aber von innen erstaunlich gut erhalten . Das Sony-Deck ist ziemlich abgenudelt, auch die Köpfe, das heilezumachen lohnt kaum.

Hier das Philipschen, ist doch gut gebaut, da gibt es weitaus Schlimmeres:

   

Sogar der Schaltplan war mit dabei:

   

Den reparier' ich

Und, ich habe tatsächlich ein Sony-Deck, das noch funktioniert!

   

Das ist aber wohl noch aus der Blütezeit der Qualitätserzeugnisse, oder?
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