Step-down Trafo 240 V --> 220 V?
#1
Salve,

hier in NRW habe ich, wie viele andere wahrscheinlich auch, eine Spannungsversorgung von ca. 235 V.

Nun habe ich das ein oder andere Gerät, welches nur eine Primärwicklung besitzt und sich somit nicht von 220 auf 230 oder 240 V umändern lässt.

Gibt es dafür Step-down-Trafos von 230 oder 240 V auf 220 V? Max. 50 oder 100 W würden genügen.
Einen dreistelligen Preis würde ich dafür jedoch nicht hinblättern wollen.

Im Netz habe ich solche auf die Schnelle keine gefunden, wohl aber solche von oder zu 120 V etc.

Über Tipps würde ich mich freuen.

Das Thema mit einem Last-Vorwiderstand in der Primärleitung anzugehen, ist aufgrund einer schwankenden Gerätespannung durch wechselnde Last ja eher weniger zielführend.

Schöne Grüße
Frank
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#2
Viell. sowas?

https://www.kleinanzeigen.de/s-anzeige/m...8-168-1874

https://www.kleinanzeigen.de/s-anzeige/s...-168-26920

https://www.kleinanzeigen.de/s-anzeige/d...4-168-3836
Viele Grüße,

Matthias
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#3
Hallo Frank,

es gibt eine recht einfache Lösung. Du verwendest einen 240V ==> 24V - Trafo. Seine Leistung braucht nur so hoch sein wie der Laststrom Deines Gerätes multipliziert mit 24V. Wenn Deine Last 110W hat, ist der Strom bei 220V 0,5A. Dafür benötigst Du einen 24V*0,5A = aufgerundet 30W - Trafo.
Die Primärseite dieses 24V-Trafos verbindest Du mit 240V Netzspannung und die 24V schaltest Du anti-in-Reihe zu Deiner Last. Dann subtrahieren sich die 24V von der aktuellen Netzspannung und aus 240V werden 216V. Du kannst natürlich auch einen 20V Trafo oder einen mit mehreren Anzapfungen / Ausgangsspannungen verwenden, um die Ausgangsspannung genauer einstellen zu können.

Das funktioniert und Du kannst es Dir auch so vorstellen, daß die nicht benötigten 24V * 0,5A mittels dieses Trafos zurück ins Netz gespeist werden. Der große Vorteil ist die geringe Leistungsanforderung an den "Korrekturtrafo".

Viele Grüße

Ingo.
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#4
Wäre eine Möglichkeit, aber leistungsmäßig wohl überdimensioniert:

https://www.conrad.de/de/p/block-aim-1-6...ctTechData

Gruß Micha
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#5
...aber für jemanden, der mehrere Geräte oder auch noch ein US-Gerät betreiben möchte, eine denkbare Alternative. 

Gruß
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#6
(05.05.2024, 00:59)RevoxIngo schrieb: Wenn Deine Last 110W hat, ist der Strom bei 220V 0,5A. Dafür benötigst Du einen 24V*0,5A = aufgerundet 30W - Trafo.

Hallo Ingo,

wie kommst du auf 24V * 0,5A = aufgerundet 30W ?? 24 x 0,5 ergibt 12, das kann man auf 15 aufrunden, aber 30 ??

MfG, Tobias
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
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#7
Hier ist die Anwendung eines Vorschalttrafos zur Verringerung der Netzspannung sehr schön erklärt mit Schaltung:

https://www.radiomuseum.org/forum/vorsch...20v_1.html

Grüße
Frank
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#8
(05.05.2024, 10:35)bitbrain2101 schrieb: wie kommst du auf 24V * 0,5A = aufgerundet 30W ?? 24 x 0,5 ergibt 12, das kann man auf 15 aufrunden, aber 30 ??

Und mit einem Sicherheitsfaktor zwei paßt das optimal.

Gruß, TSD
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#9
Hallo liebe Leute,

klasse, danke für Eure Antworten und Anregungen.

Am besten gefallen mir die von Matthias (danke) verlinkten VEB Feutron 1223 Stelltrafos.
Das ist Plug & Play, nicht kostspielig und mit 200 VA auch nicht besonders schwach auf der Brust.

Jetzt müsste ich nur noch eins im halbwegs guten Zustand finden.
Also, schnappt sie mir (noch) nicht alle weg. Wink

Schöne Grüße
Frank
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#10
Warum nicht sowas hier:

https://www.reichelt.de/ringkern-stelltr...D_BwE&&r=1

Den kann man auf die gewünschte Spannung einstellen. Er eignet sich auch für Exoten wie 100 Volt Japaner, und wenn man berücksichtigt, keine galvanische Trennung zu haben, kann man ihn auch für Reparaturzwecke benutzen. Diese Dinger gibt es in allen möglichen Leistungen von allen möglichen Herstellern.

Ich geb ja zu, dass ich bisher einen Sch...dreck für das 230 Volt Problem interessiert habe, weil ich glaube, dass das ein ähnlicher Sturm im Wasserglas ist, wie der E10 Sprit. Ich habe auch noch keinen Defekt erlebt, der auf die paar Volt Überspannung zurückzuführen war.

Gruß Frank
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#11
(05.05.2024, 10:35)bitbrain2101 schrieb:
(05.05.2024, 00:59)RevoxIngo schrieb: Wenn Deine Last 110W hat, ist der Strom bei 220V 0,5A. Dafür benötigst Du einen 24V*0,5A = aufgerundet 30W - Trafo.

Hallo Ingo,

wie kommst du auf 24V * 0,5A = aufgerundet 30W ?? 24 x 0,5 ergibt 12, das kann man auf 15 aufrunden, aber 30 ??

MfG, Tobias

Das frage ich mich auch gerade, ist wohl der späten (oder frühen) Stunde geschuldet.

VG Ingo.
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#12
Ich hatte es woanders schonmal geschrieben:

Der mit Abstand preiswerteste Anpassungstrafo ist ein einfacher Halogentrafo. 220 auf 24 Volt, hier 50-100Watt. Oder wenn da, auch gerne stärker oder ein 230V auf 12 V geht auch. Primär- und Sekundärwicklung dann in Reihe schalten und die äußeren Wicklungsenden dieser Reihenschaltung an die aktuellen 230V Netzspannung anschließen. Über den 220V oder 230V-Klemmen dann die reduzierte Spannung abnehmen. Der denkbar einfachste Spartrafo für solche Zwecke - günstig und zuverlässig.

Martin
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#13
Zum Feutron gibt es hier eine schöne Webseite:

Feutron 1223

Viele Grüße

Michael
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#14
alles geht, nix muss.

@Frank: einen "richtigen" Regel-Trenntrafo für den Arbeitsplatz habe ich bereits, einen TRT 280von VEB Thalheim, I love it.
Hier ging es mir jedoch eher um die bastellose Anbindung von Wohnzimmergeräten.

Und was die Preiswürdigkeit UND Flexibilität angeht...die obengenannten Feutrons gibt es für ~ nen Zwanni. Mit Voltmeter, Regler, Schuko und Gehäuse. Jetzt, wo ich das schreibe, vielleicht nicht mehr. Wink

Schöne Grüße
Frank

Edit: jetzt erst gesehen, danke Michael. :-)
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#15
Einer ist weg....
Viele Grüße,

Matthias
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#16
(05.05.2024, 22:11)kesselsweier schrieb: alles geht, nix muss.

@Frank: einen "richtigen" Regel-Trenntrafo für den Arbeitsplatz habe ich bereits, einen TRT 280von VEB Thalheim, I love it.
Hier ging es mir jedoch eher um die bastellose Anbindung von Wohnzimmergeräten.

Und was die Preiswürdigkeit UND Flexibilität angeht...die obengenannten Feutrons gibt es für ~ nen Zwanni. Mit Voltmeter, Regler, Schuko und Gehäuse. Jetzt, wo ich das schreibe, vielleicht nicht mehr. Wink

Schöne Grüße
Frank

Edit: jetzt erst gesehen, danke Michael. :-)

was ich vorgeschlagen habe, ist KEIN Regel-Trenntrafo, sondern ein einstellbarer Spartrafo, den man völlig bastellos an Wohnzimmergeräte anklemmen kann. Der von mir verlinkte hat jetzt Laborbuchsen als Anschlüsse, es gibt solche Dinger aber auch mit integrierter Steckdose - wie soll es noch "bastelloser" sein, als mit einfachem Dazwischenstecken ?

Preislich geht es bei 500 Watt glaub ich auch nicht mehr viel günstiger, und die Einstellbarkeit der Spannung bietet halt auch für Wohnzimmergeräte viel mehr Flexibilität - ich denke da nur an die ewig wiederkehrende Diskussion mit den 100 Volt Geräten aus Japan - mit so einem Teil hat man auch diese Option, auch wenn man sie im Moment vielleicht nicht braucht.

Und die etwas klobigen Abmessungen sowie den Stromverbrauch im Leerlauf hast Du auch bei jedem anderen Trafo. Weshalb also nicht so ein Ding nehmen ? Ja, die "Feutrons" gibt es für nen Zwanni, aber die sehen schon optisch so aus, als ob sie ein halbes Jahrhundert in einer feuchten Scheune gelegen haben. Ich würde zumindest davon ausgehen, dass die "bastellos" nicht einsetzbar sein werden, wenn man ein wenig auf elektrische Sicherheit wert legt. Im Grunde ist das, was ich vorgeschlagen habe, ein "Feutron" in neu und mit Garantie.

Gruß Frank
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#17
Die Teile gibt’s auch mit Steckdose als Ausgang:

https://amzn.eu/d/fqbOJxT

Und hier von Bronson, ebenfalls mit Steckdose auf der Rückseite:

https://amzn.eu/d/6UQP6R6
- - - Hier könnte Ihre Signatur stehen. - - -  thumbup
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#18
Ich habe mir jetzt auch mal einen Feutron gesichert. Er ist zwar nicht geeignet um Japan oder USA Geräte anzuschließen. Jedoch habe ich hier noch einige alte Geräte ohne 240V Umschaltung stehen, wo er zu passe kommen wird.

Viele Grüße 

Michael
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#19
@Frank: danke für die weiteren Erläuterungen. Das mit der Schuko-Variante war mir so nicht klar.

Schöne Grüße
Frank
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#20
(06.05.2024, 11:13)Steffen87 schrieb: Die Teile gibt’s auch mit Steckdose als Ausgang:

https://amzn.eu/d/fqbOJxT

Und hier von Bronson, ebenfalls mit Steckdose auf der Rückseite:

https://amzn.eu/d/6UQP6R6

Hallo Steffen,

von den genannten Geräten würde ich eher die Finger weg lassen.

Der erste mit Steckdose hat eine Leistungsangabe von 1.000 VA (Watt) aber einen maximalen Ausgangsstrom von 1,7A das sind nur 390 Watt.
Dann findet sich im Text noch eine Angabe von 3,3A Belastbarkeit. Bei den Tricks der Chinesen ist von 1,7A auszugehen, der Rest ist P.M.P.O Big Grin

Der zweite hat laut Bewertungen eine fragwürdige Qualität, was bei beschriebenem Fehler für mich mit einer Brandgefahr einhergeht.

Beweist mal wieder, umso einfacher das Produkt, desto weniger kann man es heute.
Also einfach die Feutrons kaufen. Die sind billig, bewährt und haltbar.

Gruß Micha


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#21
Revox-Ingo und mincom haben schon vor Tagen geschrieben, wie man einfach, billig und sicher das Problem löst. Aber die Mehrheit bevorzugt entweder 60 Jahre altes marodes DDR-Zeug oder dubiose noname-China-Trafos. Bitte, jeder wie er mag. Viel Spaß dann mit dem Sachverständigen der Versicherung, wenn eure Hütte dann abgebrannt ist.

Und lange vorher freue ich mich auf die dummen Gesichter, wenn der brave Ringkern-Stelltrafo bei jedem Einschalten den Leitungsschalter (vulgo: Sicherungsautomat) eurer Wohnung springen lässt. Denn keine der Artikelbeschreibungen weist auf einen Einschaltstrombegrenzer hin.

Also macht mal ruhig.

"Was soll beim Tapezieren schwierig sein, ich hab doch Abitur!" (Ulrich Roski, Selbst ist der Mann, 1975)
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#22
da bekommst du eher nichts zu sehen, meiner von 12/65 hat noch NIE den sicherungsautomaten kommen lassen und marode im vergleich zu dem was heute so angeboten wird ist der noch lange nicht.

reginald
Das wahre Verbrechen verübt die volkstümliche Musik am Gehörgang der Menschheit.
( Benno Berghammer )
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#23
Naja, diesen Friem mit irgendwelchen alten Halogentrafos, wo man Primär- und Sekundärwicklung verschaltet und das ganze dann auf ein sehr ansehnliches Brett schraubt, finde ich jetzt nicht wirklich besser.

Persönlich würde ich mir für den Dauerbetrieb einen vernünftigen Trafo wickeln lassen.
Da gibt’s genug Möglichkeiten im Netz.
Ein ordentlicher Trafo 240V auf 220V mit 500W in ein vernünftiges Gehäuse mit Sicherungen auf der Primär- und Sekundärseite, ordentliches Anschlusskabel und eine Steckdose rein, fertig.
Sicherlich am Ende nicht die günstigste Lösung, die angeschlossenen Geräte wären dann aber auch noch galvanisch vom Netz getrennt.
- - - Hier könnte Ihre Signatur stehen. - - -  thumbup
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#24
Na ja, bei der Selbstbaulösung wird sich der Mann von der Versicherung im Schadensfall genauso bedanken weil die Versicherung dann auch nicht bezahlen muss.


PS: Das Dingen heißt Leitungsschutzschalter Smile.

Gruß Ulrich
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#25
(09.05.2024, 15:42)Vollspurlöschkopf schrieb: Revox-Ingo und mincom haben schon vor Tagen geschrieben, wie man einfach, billig und sicher das Problem löst. Aber die Mehrheit bevorzugt entweder 60 Jahre altes marodes DDR-Zeug oder dubiose noname-China-Trafos. Bitte, jeder wie er mag. Viel Spaß dann mit dem Sachverständigen der Versicherung, wenn eure Hütte dann abgebrannt ist.

Und lange vorher freue ich mich auf die dummen Gesichter, wenn der brave Ringkern-Stelltrafo bei jedem Einschalten den Leitungsschalter (vulgo: Sicherungsautomat) eurer Wohnung springen lässt. Denn keine der Artikelbeschreibungen weist auf einen Einschaltstrombegrenzer hin.

Also macht mal ruhig.

"Was soll beim Tapezieren schwierig sein, ich hab doch Abitur!" (Ulrich Roski, Selbst ist der Mann, 1975)

Ich bin gelernter Elektroinstallateur und kann das ganze ganz gut bewerten. Die Trafos in den Feutrons sind auch nicht schlechter als jene in 60 Jahre alten HighEnd Röhrenradios wie z. B. Saba Freiburg oder anderen alten Geräten. Wozu gibt es Isolationsprüfer und Gerätetester welcher mit hoher Prüfspannung die Sicherheit des Transformators nachweisen können? Zudem sind diese ein fertiges Produkt welche ohne Eingriff benutzt werden können, das kann ein Laie gar nicht besser wissen. Ganz anders sieht es bei selbstgebasteltem aus was meist niemals eine VDE Prüfung prüfen bestehen würde und auch keine Herstellerprüfung vorweist.

Das Problem mit dem auslösenden Sicherungsautomat trifft in dieser Leistungsklasse auch nur auf, wenn man noch uralte H-Automaten (seit 1979 nicht mehr herstellt) mit 2-fachem Kurzschlussauslösestrom verbaut hat. Heutige B-Automaten lösen erst bei 5-fachen Strom (meist 80A) aus. Reicht das nicht, kann man auch C (ca. 160A) oder D (c. 320A) verbauen. C ist im Ausland wie z. B. Italien Standard. Bei solchen Problemen sollte man dann eher mal seine Elektroanlage überarbeiten.

Klassische Halogentrafos gibt es übrigens seit einiger Zeit gar nicht mehr. Hintergrund LED-Beleuchtung und die EU-Vorschrift für effiziente Netzteile. Daher gibt es heute nur noch Schaltnetzteile. Die alten Trafos habe ich mit meist fragwürdiger Qualität in Erinnerung. Meist gab es nicht mal ein Bimetall oder eine Eingangssicherung. In meinen 3 Lehrjahren hatte ich 5 abgerauchte Trafos mit unterdimensionierter Primärwicklung abgebaut.
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#26
Mein Hinweis zum Auslösen der Wohnungssicherung (ja, natürlich! Korrekt Leitungsschutzschalter) bezieht sich generell auf große Ringkerntrafos, nicht auf die Feutrons.
Speziell @ Micha: Nur zwei Beispiele: Meine modernen B-Automaten "kommen" sofort 1) beim Einschalten des Regeltrafos Grundig RT 5 (Daher habe ich dem eine Einschaltstrombegenzung verpasst) und 2) beim Einschalten des Regeltrafos Grundig RT 5A, sofern ich ihn versehentlich eingeschaltet lasse und den Hauptschalter meines Werkstattplatzes einschalte, wenn also dessen vorhandene Begrenzung nicht wirken kann.
Heißt, grundsätzlich hast du natürlich recht, aber die Praxis ist oft anders...

VG Stefan
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#27
B-Automat welcher Größe? B10 oder B16?
Der Grundig hat eine 10A Feinsicherung auf der Primärseite.
Diese ist zwar träge, aber wäre in Teilbereichen immer noch flinker als ein B16 Automat.
Wenn der Automat kommt, die Feinsicherung aber nicht, dann ist irgendwas nicht in Ordnung.
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#28
Der Grundig RT 5 hat eigentlich eine simple Anlaufschaltung mit einem Widerstand und einem voreilenden Schließer im Netzschalter.
Vermutlich ist der Widerstand defekt oder der voreilende Schaltkontakt verschließen. Prüfe das mal bitte.

Grundsätzlich stimmt die Aussage mit großen Ringkerntrafos, bei der Leistungsklasse der hier genannten Geräte ist es aber unwahrscheinlich.


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#29
@ Steffen87: EIn B16-Automat natürlich. Die 10A Träge (!) -Sicherung ist langsamer als der B-Automat. Sonst würde die ja jedesmal durchbrennen.

@ Micha94: Du hast nicht aufmerksam gelesen: "beim Einschalten des Regeltrafos Grundig RT 5A, sofern ich ihn versehentlich eingeschaltet lasse und den Hauptschalter meines Werkstattplatzes einschalte" - in diesem Fall (meiner Unaufmerksamkeit geschuldet!) kommt der Automat. Wenn ich den RT 5A am Netzschalter einschalte, tritt die dargestellte Begrenzung in Aktion.

Der Vorgänger RT 5 (ohne A) hat keine Einschaltstrombegrenzung, daher habe ich eine solche nachgerüstet: Ein Schütz das (durch ein RC-Glied) verzögert einschaltet und dabei einen Vorwid. überbrückt. Seitdem ist Ruhe. Meine Schaltung hat den Vorteil, dass sie auch begrenzt, wenn man nicht mit dem Netzschalter einschaltet.

VG Stefan
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#30
(11.05.2024, 10:15)Vollspurlöschkopf schrieb: ... EIn B16-Automat natürlich.  Die 10A Träge (!) -Sicherung ist langsamer als der B-Automat. Sonst würde die ja jedesmal durchbrennen...
Das hat mich jetzt doch interessiert, was da schneller ist.

Der Einschaltstrom kann ja maximal 1 Halbwelle wirken, dementsprechend 10ms.
Für das Auslösen des B16-Automaten ist dann ein 4-facher Nennstrom notwendig; entspricht mindestens 64A.
Für eine 5*20mm Schmelzsicherung 10A T ist dafür ein 10-facher Nennstrom notwendig; entspricht mindestens 100A.
Wenn der Einschaltstrom nun zwischen 64A und 100A ist, wird immer der Automat ansprechen.
Bei der Größe des Trafo's dürfte der maximale Einschaltstrom bei ca. 80A liegen.

Somit hätte Stefan recht.
       

Gruß,
Karl
Meine bevorzugten Zitate:
"Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher" (Albert Einstein)
"Planung ist das Ersetzen des Zufalls durch den Irrtum" (Mehrere mögliche Quellen, unbekannt)
"Wenn man sein Gewicht halten will, dann muss man auch 'mal essen können, wann man keinen Hunger hat" (unbekannt)
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#31
Danke Karl!  Smile
Wieder was gelernt, ich dachte immer, dass selbst die trägen Feinsicherungen noch schneller sind als ein B-Automat.  
Man sollte sich nicht vom Größenunterschied täuschen lassen.  Tongue
- - - Hier könnte Ihre Signatur stehen. - - -  thumbup
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#32
Super erklärt, Schmelzsicherungen sind in der Regel immer Träger als Automaten. Das macht man sich auch in der Installation zunutze.
Z. B. 25A Hauptsicherung und ein 16A Automat danach funktioniert wunderbar. Mit Automaten würde das nicht gehen.

Bei 2 Schmelzsicherungen nacheinander sollte man mindestens eine Größe auslassen. Die VDE spricht von Faktor 1,6, damit es selektiv bleibt.
Neumodisch werden gerne SLS-Schalter als Hauptsicherungen verbaut, diese sind meist nur bedingt selektiv. Davon halte ich sehr wenig.

Eine Ausnahme gibt es bei sehr niedriger Netzimpedanz, was einen sehr hohen Kurzschlussstrom ergibt. Z. B. wenn man direkt neben dem Trafohaus wohnt.
Hatte mal einen harten Fall mit grob 4.000A gemessen, da gab es in einer Lampe in der Nähe der Verteilungen einen Kurzschluss. 10A Automat und 35A NH-Schmelzsicherung raus.
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#33
Ein B16 Automat nach einer 25 Ganzbereichs-Schmelzsicherung verhält sich lediglich Teilselektiv dazu.
Im Kurzschlussfall würde die Schmelzsicherung ebenfalls mit auslösen.
Erst ab 35A aufwärts wirds Vollselktiv.
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#34
Es kommt drauf an. Heute rechnet man mit den von mir genannten Faktor 1,6 zwischen LS-Schaltern und Schmelzsicherungen. Früher war das anders.
Es kommen aber auch noch andere Parameter hinzu wie z. B. verfügbarer Kurzschlussstrom, strombegrenzende Wirkung des LS-Schalters, Leitungslängen.

In alten Tabellenbücher ist von einer Stromstärke Abstand die Rede, was bei Schmelzsicherungen und alten LS-Schaltern auch hervorragend funktioniert.
Hintergrund ist, dass die alten LS-Schaltern noch eine höhere Verlustleistung (= höherer Widerstand) aber damit auch eine strombegrenzendere Wirkung hatten.

Nachdem heutzutage alles enger gebaut wird und die Wärmeentwicklung vermieden werden soll, wurden die Spulen auf geringste Verlustleistung optimiert.
Somit geht allerdings auch die strombegrenzende Wirkung verloren und die Selektivität wird schwerer einzuhalten (siehe mein Beispiel mit 4kA Kurzschlussstrom).

Vor einigen Jahren hatte ich dazu mal Praxisversuche unternommen. Bis ca. 800 A ist eine 25A Schmelzsicherung zu einem B16 A Sicherungsautomat selektiv.
Ab ca. 1.500 A leider gar nicht mehr. Um zwei Schmelzsicherungen auszulösen reichten meine verfügbaren 2.500 A nicht, da funktioniert es deutlich besser.

25A ist übrigens seit Urzeiten die Standardvorsicherung für Wohnungen und Häuser welche nur einen Wechselstromzähler haben.


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#35
(06.05.2024, 23:45)Micha94 schrieb: Hallo Steffen,

von den genannten Geräten würde ich eher die Finger weg lassen.

Der erste mit Steckdose hat eine Leistungsangabe von 1.000 VA (Watt) aber einen maximalen Ausgangsstrom von 1,7A das sind nur 390 Watt.
Dann findet sich im Text noch eine Angabe von 3,3A Belastbarkeit. Bei den Tricks der Chinesen ist von 1,7A auszugehen, der Rest ist P.M.P.O Big Grin

Der zweite hat laut Bewertungen eine fragwürdige Qualität, was bei beschriebenem Fehler für mich mit einer Brandgefahr einhergeht.

Beweist mal wieder, umso einfacher das Produkt, desto weniger kann man es heute.
Also einfach die Feutrons kaufen. Die sind billig, bewährt und haltbar.

Gruß Micha

über die Qualität ehemaliger DDR-Elektrotechnik, die dazu wahrscheinlich noch Jahrzehnte im Dreck gelegen hat, möchte ich mal den Mantel des Schweigens decken. Ich hatte vor einigen Wochen ein altes DDR Blitzgerät "Olgapress" auf dem Tisch liegen, alleine die Qualität der Kunststoffteile - ohne Worte.

Was man bei Chinatechnik generell tun sollte, ist, sie nicht bei Amazon zu kaufen, sondern bei Anbietern wie Reichelt oder Conrad. Da sind sie dann ein wenig teurer, man kann aber davon ausgehen, dass ein Händler in Deutschland schon aus Eigennutz dafür sorgt, dass die CE Zeichen echt sind, es eine Qualitätskontrolle gibt, und das Gerät das kann, was draufsteht. Und unbeaufsichtigt würde ich altes Geraffel sowieso nicht laufen lassen, denn von den am Trafo angeschlossenen Geräten, die >= 50 Jahre alt sind, geht IMMER ein erhöhtes Brandrisiko aus, abgesehen davon haben Trafos auch ohne Last einen ordentlichen Stand By Verbrauch.

Gruß Frank
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#36
(12.05.2024, 09:15)nick_riviera schrieb: ....über die Qualität ehemaliger DDR-Elektrotechnik, die dazu wahrscheinlich noch Jahrzehnte im Dreck gelegen hat, möchte ich mal den Mantel des Schweigens decken. Ich hatte vor einigen Wochen ein altes DDR Blitzgerät "Olgapress" auf dem Tisch liegen, alleine die Qualität der Kunststoffteile - ohne Worte....

Nur zur Information, es gab natürlich kein "Olgapress" Blitzgerät in der DDR.
Richtig lautet es Elgapress.....

Dass Kunststoffe auch verspröden können ist bekannt, stabile Kunststoffe waren kein Privileg des Westens....

Die Haltbarkeit der elektrischen Gebrauchsgegenstände aus der DDR ist im allgemeinen gut.
In den Feutron-Stelltrafos ist keine empfindliche Elektronik verbaut.

Gruß Jan
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#37
Hallo Frank,

die Geräteprüfung nach DIN VDE 0701 / 0702 beinhaltet selbstverständlich eine Sichtprüfung des Gerätes im Inneren und Äußeren.
Eine Prüfung gilt bei sprödem Kunststoff oder extremer Verschmutzung nicht bestanden. Hier muss dann nachgearbeitet werden.

So alte Elektrogeräte sind in der Regel (je nach Elektronikanteil) auch immer Restaurationsobjekte für einen Fachmann der weiß was er tut.
Bei einem Stelltafo kann man aber in der Regel nicht viel falsch machen. Ist er sauber und optisch Ok, wird er es technisch auch sein.

Woher kommt die Binsenweisheit mit dem Brandrisiko? Das ist fachlich so nicht nachweisbar wenn alle Messwerte bei Prüfung eingehalten werden.
Eher ist bei alten (gepflegten) Geräten von einer deutlich höheren Qualität als heute auszugehen. Hat schließlich auch viel mehr gekostet.

Zum Nachdenken werfe ich mal die ganzen Elektronik Billigprodukte aus China in den Raum. Besonders was von Aliexpress, Temu, Wish und ominösen eBay Shops kommt.

Ich restauriere seit über 10 Jahren mit pendantischer sorgfallt historische Geräte und hatte nie Beanstandungen bei den Messwerten der VDE Prüfung.
Was offensichtlich 30 Jahre im Dreck gelegen hat, verrostet oder verschifft ist, sollte angesichts des Aufwandes erst gar nicht gekauft werden.

Was aber stimmt: Röhrengeräte insbesondere Vollröhren Schwarz/Weiß Fernseher sollten aufgrund der Wärmeentwicklung nicht unbeaufsichtigt betrieben werden.
War aber damals auch schon so und hat nichts mit dem Alter zu tun, sondern damit dass die alten Fernseher so gut wie keine Schutzschaltung und hohe Wärmeentwicklung haben.

Gruß Micha
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#38
Naja, da gibt es schon ein paar Dinge, die man mit einer Prüfung nach VDE nicht ausschließen kann. Um die Entflammbarkeit von Isolierstoffen hat man sich z.B. bis in die siebziger Jahre noch keine so grossen Gedanken gemacht, wir hatten damals regelmäßig Geräte in der Werkstatt, die Brandschäden hatten, ohne dass Wärmestau die Ursache war.

Ich selber habe mir damals einen volltransistorisierten Grundig Super Color wieder aufgebaut, bei dem durch diesen gelben ITT Entstörfilter ein Stück der Hauptplatine weggebrannt war. Diese Entstörfilter gingen gelegentlich ohne erkennbaren Grund in Flammen auf, ITT verteilte gratis tütenweise Tauschteile in grauem Gehäuse, die prophylaktisch eingebaut wurden, das wars. Kein Rückruf, kein Schadenersatz, nach heutiger Rechtslage würde so ein Hersteller seines Lebens nicht mehr froh, aber damals war man da entspannter - und das war 1974, überleg mal, wie viele unserer Schätzchen aus dieser Zeit stammen.

Das Problem ist, dass eine VDE Prüfung wie der TÜV ist - eine Momentaufnahme. Ich persönlich fühle mich wohler, wenn ich mein "Geraffelregal" über einen Hauptschalter spannungsfrei schalten kann, wenn ich den Raum verlasse.

Gruß Frank
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#39
Da will ich aber gerne mal den Mantel des Schweigens aufdecken:

Ein Grundig Super Color ist sicher kein Produkt aus Ostdeutschland und hatte trotzdem seine Macken?

Bei mir werkeln seit der Umstellung unserer Spannungversorgung auf 230V zwei Feutrons für meine 220V-Geräte die ich glücklicherweise nicht entsorgt hatte.
Und sie lagen zuvor längere Zeit unbenutzt im stillen Kämerlein, aber funktionieren seitdem bis heute ohne Mängel.
VG
Wolfgang
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#40
Röhrenfernseher sind in der Tat so ein Problemfall. Hohe Spannungen, hohe Ströme, Impulsverarbeitung, viel Wärme auf kleinem Raum.
Besonders bei Vollröhrengeräten oder Geräten aus dem Ostblock (Raduga - Zimmerbrand aus Freundesland) ist Vorsicht geboten.

Mein Beitrag bezog sich eher auf die klassische Elektrotechnik (Radio, HIFI, Haushaltsgeräte, Transformatoren, Maschinen...), da kann man die Sache entspannter sehen.
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#41
das Beispiel mit dem ITT Entstörfilter habe ich deshalb gewählt, weil es eben KEIN exklusives Problem von Fernsehern war - das Ding saß auch in vielen anderen Geräten drin, und war da genauso gefährlich. Ich wollte auch kein Ostblock-Bashing anzetteln, wenn Ihr statt einem neuen Stelltrafo von einem seriösen Anbieter lieber Uralt-Technik mit unbekanntem Vorleben einsetzen wollt, ist Euch das doch unbenommen.

Ich finde es halt nur lustig, wenn auf der einen Seite die Sicherheitsphobiker sofort auf den Plan rücken, sobald auf einem Teil "Made in P.R.C." draufsteht, im gleichen Atemzug aber dafür werben, es "entspannter zu sehen", wenn es um Elektrogeräte geht, die in einer Zeit entstanden sind, wo es viele aus guten Gründen eingeführte Vorschriften von heute noch nicht gab. Wenn Ihr mal in die Statistik der häufigsten Ursachen für Hausbrände reinschaut, dann steht da bis heute die "klassische Elektrotechnik" mit Abstand vorne, weit vor menschlichem Fehlverhalten.

Und ganz davon ab gibt es ja, wie ich schon oben schrub,  noch einen zweiten Grund, das Geraffel bei Nichtnutzung vom Netz zu nehmen - so ein Vorschalt-Trafo, egal, ob aus Halogentrafos zusammengeklöppelt, als Feutron oder als China-Stelltrafo, hat einen nicht unerheblichen Stand By Verbrauch.

Das hier ist übrigens das oben erwähnte Blitzgerät, das ich jetzt erstmal wieder eingemottet habe:

   

Es heißt wirklich Elgapress, sorry. Dabei war noch die abgestempelte Garantieurkunde - von 1987. Ich hätte das Gerät ehrlich gesagt eher auf fünfziger- bestenfalls sechziger Jahre geschätzt. Eigentlich wollte ich es als stilechtes Zubehör für meine instandgesetzte Contax D haben, aber nach Betrachten der Technik traue ich mich aus Sicherheitsgründen nicht mehr, das Teil in Betrieb zu nehmen, und 1987 passt ja zeitlich auch nicht zur Kamera. Eigentlich ist das ja auch ein anderes Thema, ich erwähnte es nur, weil das Gerät ein Paradebeispiel dafür ist, wie groß die Unterschiede bei der elektrischen Sicherheit sind zwischen einem gut 35 Jahre alten DDR Produkt und heute.

Gruß Frank
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#42
Um diesen thread wieder ganz leicht zurück zum Thema zu bringen...  Rolleyes

Ich hab vor vielen Jahren einen solchen Anpaßtrafo von RFT - Funkwerk Köpenick beim Funkflohmarkt mitgenommen. Er trägt den schlichten Namen "Typ 5", steckt in einem schwarzen Duroplastgehäuse, hat eine weiße Front und einen großen grauen Drehkopf, mit dem man den eingebauten Stelltrafo bedient. Das Instrument mit der Glimmlampe ist das gleiche wie bei den Feutrons.

Ich habe das Ding vor zwei Röhrenverstärkern, deren Netztrafos bleiben bei 220V deutlich kühler. Auch wenn alle sagen, daß CuL und Isolierung 70° aushalten, muß man das ja nicht an den 60 Jahre alten Originalen ausprobieren...
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#43
Hallo zusammen,

wie groß wäre denn das Interesse an solchen Trafo's?
Man kann die ja auch nach Bedarf wickeln lassen. Mit Sedlbauer hatte ich da vor einigen Jahren gute Erfahrungen.
Bei Bedarf könnte ich (oder auch jemand anderes) da mal eine Anfrage starten.
Ich würde einen Spartrafo mit 230/220V und 0,5A vorschlagen; der dürfte nicht allzu groß sein, und auch in das Gerät eingebaut werden können.
Das wäre dann ein Ringkerntrafo ohne Gehäuse, nur mit Anschlußleitungen; also nicht "Plug and Play".

Gruß,
Karl
Meine bevorzugten Zitate:
"Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher" (Albert Einstein)
"Planung ist das Ersetzen des Zufalls durch den Irrtum" (Mehrere mögliche Quellen, unbekannt)
"Wenn man sein Gewicht halten will, dann muss man auch 'mal essen können, wann man keinen Hunger hat" (unbekannt)
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