Bereitschaft ist nicht ganz falsch, aber eigentlich dürfte das eine Edit-/ Schnitt-Taste sein. Dabei wird das Band nur mit der linken "Edit"-Rolle an die Köpfe gelegt, damit man beim Drehen der Spulenteller von Hand zur Lokalisierung des Schnittpunkts den Ton hört. Bei der Studer A80 sieht das ähnlich aus. Da wird die Edit-Rolle und die Andruckrolle über je einen Zugmagneten betätigt. Wenn die Andruckrolle angezogen hat, wird der Edit-Zugmagnet über einen Schalter am Andruckrollenmagneten abgeschaltet, der Andruckrollenmagnet hält dann beide Rollen. Wenn dieser Schalter in Ruhestellung keinen Durchgang hat, zieht der Edit-Zugmagnet nicht an.
MfG, Tobias
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
bin mir jetzt nicht sicher wie ich Dich anreden soll.
Erst mal Gratulation zu diesem Gerät und dann gleich zwei.
Die Bereitschafts-Taste geht bei der T222 zu den Kontakten 6a und 7a der Fernbedienungsleiste (BU17).
An diese Steckerleiste konnte die Fernbedienungseinheit F722 angeschlossen werden, gedacht für die R722 bzw. T222 vom VEB Tontechnik Berlin.
Diese Fernbedieneinheit war zum Einbau in Regietische gedacht und hatte eine Lampe "Bereitschaft" eingebaut.
Ausser Rangier-Betrieb war mit dieser Fernbedienung die komplette Steuerung der Maschine möglich.
Ich denke die Taste "Bereitschaft" ist nichts anderes als die Rückmeldung an die Regie, die ja räumlich weit entfernt sein kann, das das Laufwerk betriebsbereit ist und jetzt Fernbedient werden kann.
Nachtrag: Das Laufwerk T224 (BJ89/90) hat ebenfalls diese Bereitschafts-Taste, nur ist dort die Anschluß-Belegung an der Fernbedienungsleiste a12 und b12.
Hier in diesem Auszug aus der BDA der R722/1 sieht man, daß auch bei diesem Gerät die Belegung der Bereitschaftstaste zu den Fernsteuerleistenanschlüssen a7 und a8 führt. Ohne Fernsteuereinheit ist diese Taste ohne Funktion.
Nachtrag: Diese grüne Taste gibt / gab es bereits viel früher an DDR- Studiomaschinen. zum Beispiel an der R29 (SJ102), dort ist es allerdings nur eine kleine, schwarze Taste. Die T2221 der ersten Serie hatte bereits die von Dir beschriebene, grüne Taste. Hier mal ein Bild meiner eigenen Maschine.
Wickinger,'index.php?page=Thread&postID=243974#post243974 schrieb:Ich denke die Taste "Bereitschaft" ist nichts anderes als die Rückmeldung an die Regie, die ja räumlich weit entfernt sein kann, das das Laufwerk betriebsbereit ist und jetzt Fernbedient werden kann.
Vielleicht noch eine Ergänzung zu dem, was Volkmar schon richtig sagte. Maschinen wie die R29, T2221, T4224 wurden eigentlich nicht sehr oft direkt mit einer Fernsteuereinheit für alle Funktionen ausgestattet. So eine komplette Fernsteuerung wurde eher an Maschinen vom Typ R722/1 angewendet (Lokatorbedienteil F727). Was die im Sendebetrieb eingesetzten Maschinen aber alle hatten, war der sogenannte Regler- Fernstart. In der Regie am Mischpult wurde also der Schieberegler für den entsprechenden Kanal an dem die Maschine hing aufgezogen. Dadurch wurde gleichzeitig ein Schalter betätigt und die Maschine lief an. Diese Einrichtung wurde erstmals ab 1955 realisiert. (Ich kenne den Herrn, der die Idee dazu hatte. Er hat noch heute das Prämienschreiben vom Staatlichen Rundfunkkomitee im Schrank)
Damit der Regler aber aufgezogen werden konnte, mußte erst einmal ein Band drauf liegen und die Maschine eben "bereit" sein. Das machten zwar in kleineren Funkhäusern auch die Mädels in der Regie, in größeren aber nicht. Dort standen die Maschinen durchaus weiter entfernt. Und genau für diese Rückmeldung an die Regie diente die Taste.
bitbrain2101,'index.php?page=Thread&postID=243973#post243973 schrieb:Bereitschaft ist nicht ganz falsch, aber eigentlich dürfte das eine Edit-/ Schnitt-Taste sein. Dabei wird das Band nur mit der linken "Edit"-Rolle an die Köpfe gelegt, damit man beim Drehen der Spulenteller von Hand zur Lokalisierung des Schnittpunkts den Ton hört. Bei der Studer A80 sieht das ähnlich aus. Da wird die Edit-Rolle und die Andruckrolle über je einen Zugmagneten betätigt. Wenn die Andruckrolle angezogen hat, wird der Edit-Zugmagnet über einen Schalter am Andruckrollenmagneten abgeschaltet, der Andruckrollenmagnet hält dann beide Rollen. Wenn dieser Schalter in Ruhestellung keinen Durchgang hat, zieht der Edit-Zugmagnet nicht an.
MfG, Tobias
Das stimmt so nicht ganz.
Wie meine Vorredner schon richtiggestellt haben, diese Taste ist ohne ein Mischpult mit Faderstart-Möglichkeit am anderen Ende schlichtweg tot, im Standalone-Betrieb der Maschine passiert hier also garnix.
Es gibt auch keine "Edit-Funktion" in dem Sinne, lediglich einen Cueing-Hebel halbrechts unterhalb der Gummiandruckrolle (der mit dem Kopfhörersymbol), welcher selbige nach oben Richtung Wiedergabekopf bewegt.
Der Hebel links an der linken Andruckrolle/ Zwischenrolle dient zum "weichen Einblenden" während der Aufnahme. Er zieht bei Betätigung die Rolle nach unten zurück, sodass das Band keinen Kontakt mehr mit Lösch- und Aufnahmekopf hat.
Grüßle, Kabelsalat.
Ich bin alleinstehend. Aber nicht nachts - da leg ich mich hin.
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Aufnahmen bestätigen die Pegel
musicus,'index.php?page=Thread&postID=243990#post243990 schrieb:Zitat von »Vollspurlöschkopf«
Zitat
Bereitschaft`s Taste
Geil.
musicus,'index.php?page=Thread&postID=243990#post243990 schrieb:Gibt's auch bei der Feuerwehr...
Da ging es wohl doch eher um die Verbiegung des Deutschen. ^^ Aber wollen wir mal nicht so kleinlich sein... ...wer schreibt/spricht schon richtig und warum überhaupt?
Also - alles gut...
Und dem Threadersteller (der uns die RFT gerne etwas näher vorstellen kann, denn darum geht es in der gewählten Rubrik...) ein herzliches Willkommen und noch viel Spaß mit RFT, Philips, Pioneer, Revox, Akai und usw.
Gruß
Peter
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
PeZett,'index.php?page=Thread&postID=244007#post244007 schrieb:der uns die RFT gerne etwas näher vorstellen kann
Da diese Bezeichnung im Zusammenhang mit der DDR- Studiotechnik immer wieder auftaucht, muss ich hier doch mal wieder eine Krümelkackende Bemerkung machen:
Der Hersteller dieser Maschine war der VEB Tontechnik Berlin. Dieser Betrieb (ehem. Thurow KG, davor Sander & Janzen, Berlin) war Mitglied des großen Kombinats VEB Nachrichtenelektronik. Er war NICHT Mitglied des Wahrenzeichenverbandes RFT. Denn RFT war kein Hersteller, unter RFT als Dachverband firmierten ganz viele verschiedene Firmen. Das RFT- Logo prangte deshalb auch an den allermeisten Consumer- Geräten und auch an einigen Messgeräten, sowie Geräten der professionellen Funktechnik.
An Geräten der Studiotechnik wird man es allerdings vergeblich suchen. Also bitte die korrekten Bezeichnungen verwenden. DDR- Studiomaschinen kamen nicht von RFT.
ich war gestern Abend schon versucht ähnliches zu schreiben.
Habe ich mir dann verkniffen, weil ich das schon mal geschrieben hatte und Friedrich Engel auch.
Das bekommt man bei den Menschen nicht mehr rein. Was auch schwer ist, wenn man daran denkt wie oft die Kombinate umstrukturiert wurden.
Du hast neben dem Kombinat Nachrichtenelektronik das RFZ (Rundfunk- und Fernsehtechnisches Zentralamt) der Deutschen Post vergessen.
PeZett,'index.php?page=Thread&postID=244007#post244007 schrieb:der uns die RFT gerne etwas näher vorstellen kann
Da diese Bezeichnung im Zusammenhang mit der DDR- Studiotechnik immer wieder auftaucht, muss ich hier doch mal wieder eine Krümelkackende Bemerkung machen:
...
Ich habe mich hier zwar lediglich an die Namensgebung im Threadtitel gehalten aber trotzdem - danke für die Aufklärung.
Gruß
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
Das sind sehr schöne Bandmaschinen.
Ich erinnere mich 2 ähnliche Geräte 1978 beim damaligen Sender Dresden in Betrieb gesehen zu haben.
Die sind sicherlich für die Ewigkeit gebaut.