06.08.2020, 09:05
... zur Zeit bin ich öfter mal im Internet unterwegs, um für das Philips N4450 Informationen zu suchen - was zur Historie und zur optischen Aufarbeitung. Wie wahrscheinlich die meisten wissen ( siehe auch der "Plastik-Thread"), genießen die Philips Maschinen bei den "richtigen" Fans nicht das größte Ansehen, zum Teil haben die Leute ja auch recht, was mir nur so auf den Keks geht, sind die Maßstäbe, mit denen an ganz vielen Stellen geurteilt wird.
Die N4450 hat meines Wissens um 1200 DM Listenpreis gekostet, für den Preis einer Revox A700 konnte man rund drei Stück davon kaufen, und bei der N4450 bekam man noch einen einfachen aber brauchbaren Vollverstärker mit dazu, was Anfang der siebziger Jahre mehr als nur eine Zugabe war. Wenn man jetzt hergeht wie viele Revox-Reparaturprofis oder selbsternannte Tonband-Fachleute, und die N4450 verreißt, weil sie nicht das Niveau einer A700 oder gar einer Studiomaschine erreicht, dann ist das vornehm formuliert unfair.
Hier im Bandmaschinenforum gibt es auch eine Menge Leute, die sich auf höchstem Niveau mit der Tonbandtechnik beschäftigen. Ich habe aber eigentlich noch nie eine abfällige Bemerkung gelesen, und bin mir sicher, dass ich auch dann ernst genommen werden würde, wenn ich morgen mit Fragen zu einem Grundig Augsburg hier ankommen würde. Das zeichnet dieses Forum wirklich aus, und dafür möchte ich mich an dieser Stelle mal bedanken.
Technikhistorisch betrachtet hat fast jedes Tonbandgerät irgendwas zum Gesamtbild beizutragen, und ich weiß manchmal nicht, vor welchen Ingenieuren ich mehr Respekt haben soll - vor denen, die bei der Entwicklung ohne irgendwelche finanziellen Zwänge in die vollen gehen dürfen, oder vor denen, die im brutalsten Rotstift Umfeld noch Geräte entwickeln, die am Ende besser sind als befürchtet. Die N4450 ist eigentlich der Urvater der "Prozzo"-Bandmaschinen der Japaner, bei denen die Fassade auch oft mehr versprochen hat, als das Pappgehäuse dahinter gehalten hat, die sich aber erfolgreich und profitabel verkaufen lassen haben ( und ulkigerweise oft eine enorme Zähigkeit an den Tag gelegt haben ).Paradoxerweise habe ich ein paar der schlimmsten Verrisse der Philips Geräte ausgerechnet bei den Leuten gefunden, die an anderer Stelle der deutschen Industrie vorwerfen, den Trend zu bezahlbaren Prozzo-Großspulern damals verschlafen zu haben. Immer so wie es grade passt.
Gruß Frank
Die N4450 hat meines Wissens um 1200 DM Listenpreis gekostet, für den Preis einer Revox A700 konnte man rund drei Stück davon kaufen, und bei der N4450 bekam man noch einen einfachen aber brauchbaren Vollverstärker mit dazu, was Anfang der siebziger Jahre mehr als nur eine Zugabe war. Wenn man jetzt hergeht wie viele Revox-Reparaturprofis oder selbsternannte Tonband-Fachleute, und die N4450 verreißt, weil sie nicht das Niveau einer A700 oder gar einer Studiomaschine erreicht, dann ist das vornehm formuliert unfair.
Hier im Bandmaschinenforum gibt es auch eine Menge Leute, die sich auf höchstem Niveau mit der Tonbandtechnik beschäftigen. Ich habe aber eigentlich noch nie eine abfällige Bemerkung gelesen, und bin mir sicher, dass ich auch dann ernst genommen werden würde, wenn ich morgen mit Fragen zu einem Grundig Augsburg hier ankommen würde. Das zeichnet dieses Forum wirklich aus, und dafür möchte ich mich an dieser Stelle mal bedanken.
Technikhistorisch betrachtet hat fast jedes Tonbandgerät irgendwas zum Gesamtbild beizutragen, und ich weiß manchmal nicht, vor welchen Ingenieuren ich mehr Respekt haben soll - vor denen, die bei der Entwicklung ohne irgendwelche finanziellen Zwänge in die vollen gehen dürfen, oder vor denen, die im brutalsten Rotstift Umfeld noch Geräte entwickeln, die am Ende besser sind als befürchtet. Die N4450 ist eigentlich der Urvater der "Prozzo"-Bandmaschinen der Japaner, bei denen die Fassade auch oft mehr versprochen hat, als das Pappgehäuse dahinter gehalten hat, die sich aber erfolgreich und profitabel verkaufen lassen haben ( und ulkigerweise oft eine enorme Zähigkeit an den Tag gelegt haben ).Paradoxerweise habe ich ein paar der schlimmsten Verrisse der Philips Geräte ausgerechnet bei den Leuten gefunden, die an anderer Stelle der deutschen Industrie vorwerfen, den Trend zu bezahlbaren Prozzo-Großspulern damals verschlafen zu haben. Immer so wie es grade passt.
Gruß Frank